Augsburger Allgemeine (Land West)
Das „Reduziert“Schild hält sich noch
Die meisten Geschäfte werben lieber mit „Sale“für das, was einmal als Winter-Schlussverkauf bekannt war. Den Klassiker gibt es aber auch noch – ab 30. Januar
Gehen Sie in diesen Tagen doch mal aufmerksam durch die Augsburger Innenstadt. Was fällt Ihnen auf? „Sale“, fast überall. So steht es an fast allen Schaufenstern der Geschäfte. Es wird reduziert, was das Zeug hält. Prozentaufkleber in allerlei Farben und Größen sind an nahezu allen Schaufenstern zu sehen. In dem einen oder anderen Fall prangt allerdings noch ein Schriftzug mit dem Wort „Reduziert“.
Ob englisch „Sale“oder klassisch „reduziert“– Schlussverkauf heißt die Botschaft der Einzelhändler. Früher hat man WSV gesagt, Winterschlussverkauf ausgeschrieben. Begonnen hat er stets am letzten Montag im Januar, zwei Wochen hat der WSV gedauert. Er war beschränkt auf Saisonwaren. Textilien in erster Linie, Schuhe und bestimmte Sportartikel kamen hinzu. Heute sieht die Einkaufswelt anders aus. Seit 2004 gilt ein neues Gesetz. Jeder darf (fast) alles. Der Start in die Rabattschlacht im Weihnachts- geschäft war früh. Diese Erfahrung gab es auch in früheren Jahren. Die Erklärung liefert Wolfgang Puff vom Handelsverband: Schuld ist das Wetter. Die milden Temperaturen im Dezember hätten den Textilgeschäften extrem zugesetzt, sagt er. Winterkleidung wurde eher zum Ladenhüter. Wer dachte bei Plusgraden im zweistelligen Bereich an den Kauf von Jacken, Handschuhen, Mützen und Socken? Letztlich fange ein Unternehmen mit Preisnachlässen an, andere Häuser ziehen nach. In der Branche wird gerne auf große Onlineshops verwiesen, die früh in der Vorweihnachtszeit ihren „Sale“bewarben. Die Traditionalisten unter den Kunden müssen nicht traurig sein. Einzelne große Häuser starten nach wie vor Ende Januar den WSV. Zum Vormerken: Es ist im Jahr 2017 der 30. Januar.
● Tracht statt Leder WSV hin, Sale her – unabhängig davon hat zum Jahreswechsel in der Maximilianstraße ein neues Geschäft eröffnet. Die Almwerk GmbH übernahm den Laden von Leder Buchler. Es gibt jetzt Trachten und Lederhosen. Das Unternehmen Almwerk hat seinen Sitz in Kempten.