Augsburger Allgemeine (Land West)

Das „Reduziert“Schild hält sich noch

Die meisten Geschäfte werben lieber mit „Sale“für das, was einmal als Winter-Schlussver­kauf bekannt war. Den Klassiker gibt es aber auch noch – ab 30. Januar

- VON MICHAEL HÖRMANN

Gehen Sie in diesen Tagen doch mal aufmerksam durch die Augsburger Innenstadt. Was fällt Ihnen auf? „Sale“, fast überall. So steht es an fast allen Schaufenst­ern der Geschäfte. Es wird reduziert, was das Zeug hält. Prozentauf­kleber in allerlei Farben und Größen sind an nahezu allen Schaufenst­ern zu sehen. In dem einen oder anderen Fall prangt allerdings noch ein Schriftzug mit dem Wort „Reduziert“.

Ob englisch „Sale“oder klassisch „reduziert“– Schlussver­kauf heißt die Botschaft der Einzelhänd­ler. Früher hat man WSV gesagt, Winterschl­ussverkauf ausgeschri­eben. Begonnen hat er stets am letzten Montag im Januar, zwei Wochen hat der WSV gedauert. Er war beschränkt auf Saisonware­n. Textilien in erster Linie, Schuhe und bestimmte Sportartik­el kamen hinzu. Heute sieht die Einkaufswe­lt anders aus. Seit 2004 gilt ein neues Gesetz. Jeder darf (fast) alles. Der Start in die Rabattschl­acht im Weihnachts- geschäft war früh. Diese Erfahrung gab es auch in früheren Jahren. Die Erklärung liefert Wolfgang Puff vom Handelsver­band: Schuld ist das Wetter. Die milden Temperatur­en im Dezember hätten den Textilgesc­häften extrem zugesetzt, sagt er. Winterklei­dung wurde eher zum Ladenhüter. Wer dachte bei Plusgraden im zweistelli­gen Bereich an den Kauf von Jacken, Handschuhe­n, Mützen und Socken? Letztlich fange ein Unternehme­n mit Preisnachl­ässen an, andere Häuser ziehen nach. In der Branche wird gerne auf große Onlineshop­s verwiesen, die früh in der Vorweihnac­htszeit ihren „Sale“bewarben. Die Traditiona­listen unter den Kunden müssen nicht traurig sein. Einzelne große Häuser starten nach wie vor Ende Januar den WSV. Zum Vormerken: Es ist im Jahr 2017 der 30. Januar.

● Tracht statt Leder WSV hin, Sale her – unabhängig davon hat zum Jahreswech­sel in der Maximilian­straße ein neues Geschäft eröffnet. Die Almwerk GmbH übernahm den Laden von Leder Buchler. Es gibt jetzt Trachten und Lederhosen. Das Unternehme­n Almwerk hat seinen Sitz in Kempten.

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Fotos: Silvio Wyszengrad An einzelnen Geschäften wird mit „Reduziert“Schildern für den Schlussver­kauf geworben. An vielen anderen steht heutzutage auf Englisch „Sale“.
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Das Almwerk ist neu in der Maximilian straße.

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