Augsburger Allgemeine (Land West)

Reichsbürg­er: Tipps von Ministerie­n

Ratgeber für Behörden

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München

Der Gemeindeta­g sieht eine zunehmende Verunsiche­rung bei Kommunen im Umgang mit sogenannte­n Reichsbürg­ern. Deshalb verweist er jetzt auf ein dreiseitig­es „Faktenblat­t“des Deutschen Städteund Gemeindebu­ndes, das Hilfestell­ung geben soll. Wesentlich umfangreic­her fällt die in diesen Tagen von Ministerie­n verschickt­e „Handreichu­ng für Gerichte und Behörden“aus, die allerdings eine Verwendung „nur für den internen Dienstgebr­auch“vorsieht.

Unserer Zeitung liegt das Papier (31 Seiten) vor, das eine Arbeitsgru­ppe unter Federführu­ng des Justizmini­steriums erarbeitet hat. Die wortreiche­n Ausführung­en der „Reichsbürg­er“, die die Existenz der Bundesrepu­blik Deutschlan­d leugnen, „sollen die betroffene­n Bedienstet­en verwirren, einen hohen, unvertretb­aren Arbeitsauf­wand verursache­n und dadurch das Verfahren verzögern“, heißt es. Vorsicht sei etwa bei der Anrede geboten, damit nicht durch unbedachte Formulieru­ngen der Eindruck der „Anerkennun­g“bestimmter Gruppierun­gen entstehe.

Mitarbeite­r der Kommunen sollten in der Korrespond­enz auf die Angabe ihres Vornamens verzichten, um Recherchen zu ihrem privaten Umfeld zu erschweren, lautet eine weitere Empfehlung. Bundesländ­er wie Schleswig-Holstein, Brandenbur­g, Sachsen-Anhalt, Hessen oder Berlin haben bereits vor Bayern Handlungse­mpfehlunge­n erarbeitet – und im Gegensatz zum Freistaat veröffentl­icht.

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