Augsburger Allgemeine (Land West)

In ständigem Austausch

Trainingsl­ager FCA-Trainer Manuel Baum ist die Kommunikat­ion mit den Spielern wichtig. Ein Grund, warum er in der Coaching-Zone selbst ständig in Bewegung ist

- AUS MARBELLA BERICHTET WOLFGANG LANGNER

So einfach könnte Fußball sein. „Wenn du nicht weißt, wohin mit dem Ball, dann schieß ihn ins Tor rein“, ruft Trainer Manuel Baum lachend über den Platz in Richtung Takashi Usami, der kurz zuvor in aussichtsr­eicher Position einen Fehlpass produziert­e. Der Trainer des FC Augsburg wird später in einer Medienrund­e erklären, dass er den Spielern auch vermitteln will, dass man als Fußballer nicht nachdenken, sondern vorausdenk­en soll.

Als Außenstehe­nder im Trainingsl­ager in Marbella hat man das Gefühl, der neue Coach wird von seinem Team angenommen. Oder wie sich Baum ausdrückt: „Es hat schnell gefunkt.“Vielleicht wegen seiner Art. Der Niederbaye­r, der sich gern als „halber Augsburger“bezeichnet, weil sein Vater dort geboren ist, gibt sich eher nahbar als unnahbar. So legt er während des Trainings mal freundscha­ftlich einem Spieler den Arm über die Schulter und spricht ein paar Takte mit ihm. „Wichtig ist, dass ein ständiger Austausch mit allen Spielern stattfinde­t“, sagt Baum.

Nach der Entlassung von Trainer Dirk Schuster hat sich der FCA für Baum als große Lösung entschiede­n. Sein Start als Interimsco­ach war beachtlich. Auf den 1:0-Sieg gegen Mönchengla­dbach folgte ein 1:1 bei Borussia Dortmund. Damit hatte Baum dicke Argumente für einen Vertrag als Bundesliga-Trainer geliefert. Diese Beförderun­g folgte für den bisherigen Cheftraine­r des FCA-Nachwuchsl­eistungsze­ntrums gleich zu Beginn des neuen Jahres. Sein neuer Job sei für ihn wie ein „Sechser im Lotto.“Baum versucht das zu erklären: „Für jeden Fußballspi­eler ist es das Größte, in der Bundesliga zu spielen. Als Trainer ist das nicht anders. Ich hatte zuvor beim Nachwuchs viel Spaß und habe dort meine ganze Energie reingestec­kt. Aber ich bin jetzt froh, dass ich beim FCA die Chance bekommen habe, langfristi­g als Bundesliga-Trainer zu arbeiten.“

Bei seinen Auftritten im Oberhaus ging Baum mit dem „gleichen Spaß“zur Sache wie im Jugendbere­ich. Jedenfalls war der 37-Jährige an der Außenlinie ständig in Bewegung. Eigentlich hätte man ihm noch einen eigenen Ball in die Coaching-Zone mitgeben müssen. „Irgendwo muss ich mit meiner Energie ja hin. Da draußen kann man sich ausleben und muss nicht alles in sich hineinfres­sen“, sagt Baum grinsend.

Im spanischen Marbella bereitet sich der FCA auf die Bundesliga vor, die mit der letzen Hinrunden-Partie am 21. Januar gegen die TSG Hoffenheim beginnt. Nach sechs Trainingse­inheiten testet der Klub am Samstag (15 Uhr) gegen den ehemaligen Gruppengeg­ner in der EuroLeague, den AZ Alkmaar (live bei a.tv). „Wir werden in jeder Halbzeit miteineran­derenElfsp­ielen.Fastjeder kommt dran“, verspricht Baum.

Verzichten muss er wohl auf Georg Teigl. Der Österreich­er hat in den vergangene­n beiden Tagen aufgrund muskulärer Probleme nicht trainiert. In Sachen Winterneuz­ugänge hat sich nichts getan. Ob Guido Burgstalle­r vom 1. FC Nürnberg nach Augsburg kommt, steht in den Sternen. Baum stellt keine Ansprüche: „Ich bin zufrieden mit meinem Kader und gehe mit einem guten Gefühl in die Rückrunde.“

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Fotos: Klaus Rainer Krieger An der Taktik Tafel erklärt Manuel Baum seinen Spielern im Trainingsl­ager in Marbella, wie er sich die künftige Zuordnung vor stellt.

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