Augsburger Allgemeine (Land West)
Diedorf hat jetzt eine Hymne
Neujahrsempfang Das neue Jahr beginnt in der Gemeinde mit einem besonderen musikalischen Geschenk
Diedorf
Der Soloklarinettist Peter Heubeck war beruflich viel auf Reisen. Doch besonders schön war es für ihn, wieder nach Diedorf heimzukommen. Daher hat er seinem Wohnort zum Jahresauftakt ein besonderes Geschenk gemacht. Heubeck hat einen Marsch „Unser Diedorf“komponiert. Das Blasorchester des Musikvereins spielte die „Diedorfer Hymne“, wie sie Bürgermeister Peter Högg schmunzelnd bezeichnete, gestern beim Neujahrsempfang zum ersten Mal.
„Ich habe das Stück von Herzen geschrieben und hoffe, es möge zu Herzen gehen“, sagte Heubeck, der seit 1989 in Diedorf wohnt und 40 Jahre als Klarinettist auf den Bühnen unterwegs war. Der kräftige Applaus der Diedorfer nach der Erstaufführung seines Stückes konnte ihn daher freuen. Überhaupt spielte die Musik beim Neujahrsempfang eine große Rolle: Die Drei Seppen aus Latzfons, dem befreundeten Dorf in Südtirol, spielten ein Stück aus ihrer Heimat.
Zuvor hatte Bürgermeister Peter Högg auf ein „ereignisreiches und erfolgreiches Jahr“zurückgeblickt. Eine gute Nachricht sei aus Berlin gekommen: Die Umfahrung und das dritte Gleis sind im Bundesverkehrswegeplan als dringliche Projekte anerkannt worden. „Zusammen mit dem neuen Flächennutzungsplan eröffnet uns das Möglichkeiten, die Zukunft unserer Gemeinde in die Hand zu nehmen“, sagte Högg.
Darüber hinaus war es ein Jahr der Eröffnungen (Diedorfer Zentrum für Begegnung, Jugendtreff) und der Jubiläen (10 Jahre evangelische Kirche, 20 Jahre Kunstschule, 40 Jahre Tennis-Abteilung, 70 Jahre SSV Anhausen, 125 Jahre Feuerwehr Willishausen). Und das nächste große Jubiläum steht ins Haus: die 950-Jahr-Feier des Ortsteils Anhausen. Sie wird im Rahmen des Talfestes Ende Mai stattfinden und wird seit Monaten vorbereitet.
Viele Veränderungen und Pläne gibt es auch wegen der steigenden Nachfrage zur Kinderbetreuung. In der Grundschule Anhausen wurde ein neues Klassenzimmer angebaut. Grund dafür war der Bedarf für einen weiteren Raum zur Betreuung der Kindergartenkinder. Der Bestand der einzügigen Grundschule Anhausen sei damit gesichert, so der Bürgermeister. Genauso wichtig sei die Fertigstellung der Sanierung des Herz-Mariä-Kindergartens gewe- sen. Der Neubau eines viergruppigen Kindergartens in Willishausen sei erforderlich, betonte Högg. Der dafür notwendige Bebauungsplan werde voraussichtlich in den nächsten Wochen genehmigt. Högg: „Für unsere Marktgemeinde ist dies das größte und sehr ehrgeizige Projekt für die kommenden zwei Jahre.“Er sei zuversichtlich, dass die Kindertagesstätte bis Ende 2018 fertig sein wird.
Neues verkündete der Bürgermeister auch zum Umweltzentrum in der Mühle in Kreppen. Ab dem Frühjahr haben Radfahrer die Möglichkeit, dort ihr E-Bike während einer Rast aufzuladen. Zwei weitere Ladestationen seien in der Bahnhofstraße (Begegnungsstätte) und in Anhausen (Gasthof Traube).
Die Planungen für ein neues Verwaltungszentrum sollen im neuen Jahr „offensiv und intensiv angegangen werden“, kündigte Högg an. Bereits im Februar werde der Gemeinderat andere moderne Verwaltungszentren besichtigen.
Für dieses Vorhaben und auch für anderes hält es der Diedorfer Bürgermeister Högg gerne mit einem Spruch von Katharina von Siena: „Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten.“