Augsburger Allgemeine (Land West)
Neufnarria lässt es zum 33. Geburtstag richtig krachen
Fasching Neun Männer gründeten Ende 1983 einen Verein – heute stehen mehr als 60 Aktive auf der Bühne
Kaum ist das neue Jahr da, da geht es schon wieder rund in Mittelneufnach. Und in diesem Jahr gleich besonders: Die Faschingsgesellschaft Neufnarria feiert ihren 33. Geburtstag. Nach dem traditionellen Krönungsball an diesem Wochenende und dem Elferratstreffen zwei Wochen später wird es ab 10. Februar ein richtiges Festwochenende mit Umzug geben.
Bereits in den Sechziger- und Siebzigerjahren war der Fasching in Mittelneufnach eine närrische Zeit. Von Faschingsbällen der ortsansässigen Vereine bis hin zu Umzügen wurde in dem kleinen Staudendorf immer was auf die Füße gestellt. So wurde zum Beispiel 1977 von Gastwirt Hubert Zott und einigen seiner Stammgäste am Faschingsdienstag ein Umzug mit neun Wagen und etlichen Fußgruppen initiiert. Aufs Korn genommen wurden große und kleine Begebenheiten der Gemeinde und Politik. Die Umzüge in den darauffolgenden Jahren lockten immer mehr Zuschauer aus der Umgebung an. Die ganze Einwohnerschaft war begeistert und trug viel zum Gelingen bei.
Am 25. November 1983 folgte dann die Geburtsstunde der Faschingsgesellschaft: Hubert Zott, Werner Seehuber, Franz Strehle, Konrad Schorer, Thaddäus Egger, Uli Ziegler, Anton Unglert, Norbert Hromada und Hans Ruchti gründeten am Stammtisch die Neufnarria. 1985 krönte man mit Rita und Werner Seehuber das erste Prinzenpaar an der Neufnach. Und was damals mit sechs Gardemädchen und einem Elferrat begann, gipfelt 33 Jahre später mit über sechzig Aktiven auf der Bühne: Prinzenpaar, Mini-Prinzenpaar, Elferrat, Prinzengarde, Jugendgarde, Minigarde und Hofdamen sind mittlerweile dabei, wenn es zur Faschingszeit wieder heißt: Neufnarria – hurra!
In der Zwischenzeit hat die Neufnarria schon viel erlebt. 1995 wurde die wunderschön gestickte Standarte feierlich eingeweiht, die lange Zeit von Gründungsmitglied Uli Ziegler stolz bei diversen Auftritten getragen wurde. 2004 und 2014 besuchten die Neufnarren die knapp 1100 Kilometer entfernte französische Partnergemeinde von Mittelneufnach, Nuille-sur-Vicoin. Dort wurden selbstverständlich Faschingsbälle und Umzüge zusammen mit den französischen Freunden veranstaltet. Für die Garde von 2004 ging ebenfalls ein Traum in Erfüllung: Sie tanzte unter dem Eifelturm in Paris.
Mit einem großen und sehr abwechslungsreichen Programm zum 33. Geburtstag gehen die Faschingsfreunde um Vorsitzenden Benjamin „Beef“Schnitzler die neue Saison an. Beginn ist am Samstag, 7. Januar, mit dem traditionellen Krönungsball, bei dem die neuen Regenten Thomas II. und Melissa I. sowie bei den Minis Julian I. und Stefanie-Sophie I. offiziell gekrönt werden. Weiter geht’s mit dem Elferratstreffen am 20. Januar, bei dem die Herren der Schöpfung ihr tänzerisches Können unter Beweis stellen werden. Der Höhepunkt wird mit dem Jubiläumswochenende vom 10. bis 12. Februar erreicht. Der Auftakt erfolgt mit dem „Freaky Friday“– ein Showtanzabend mit 14 Garden aus der Umgebung (bereits ausverkauft). Am Samstag feiert sich die Neufnarria dann selbst mit dem Jubiläumsball. Neben dem Programm der Neufnarria tritt auch der Patenverein aus Haselbach, die Haselonia, auf. Außerdem wird die eine oder andere Überraschung präsentiert. Abgerundet wird das Wochenende mit einem Umzug. „Wann, wenn nicht zum Jubiläum“, freut sich Beef Schnitzler.
Nach langer Zeit haben sich die Faschingsverantwortlichen dazu entschlossen, wieder einen Gaudiwurm durch Mittelneufnachs Straßen zu schicken. Startschuss ist um 14.14 Uhr. Danach ist noch Faschingstreiben im Gemeindezentrum angesagt. Beendet wird der Fasching schließlich am 28. Februar mit dem Kehraus.