Augsburger Allgemeine (Land West)

Nicht nur reden, sondern machen

- VON SARAH RITSCHEL sari@augsburger allgemeine.de

Das G 8 in Bayern gibt es seit dem Jahr 2004. Genauso lange regen sich Schüler, Lehrer und Eltern darüber auf. Dass Bayerns Ministerpr­äsident Horst Seehofer sich nun so klar gegen die achtstufig­e Variante als Königsweg stellt, ist neu. Und es zeigt, dass die Staatsregi­erung mehr denn je gewillt ist, den Willen von Schülern und Eltern zu akzeptiere­n. Jetzt muss sie sich allerdings noch dazu aufraffen, die Reform auch durchzuzie­hen – und nicht wieder eine Kompromiss­lösung anzubieten.

Derzeit plant das Kultusmini­sterium noch, künftig G 8 und G 9 parallel zu führen. Doch das ist erstens schwer finanzierb­ar und zweitens inhaltlich extrem komplizier­t. Noch dazu dürfte an vielen Schulen die achtstufig­e Variante ohnehin nicht zustande kommen, weil es einfach nicht genügend Schüler gibt, die bei der alten Version bleiben möchten. Die Folge wäre ein unübersich­tliches Durcheinan­der, das dem guten Ruf der bayerische­n Schulen nur schaden würde.

„Wir wollen ein bayerische­s Gymnasium“, sagt Kultusmini­ster Ludwig Spaenle immer wieder. Das heißt aber auch, dass es nur einen Weg zum Abitur geben kann. Und die Mehrheit der Betroffene­n will, dass er neun Jahre dauert.

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