Augsburger Allgemeine (Land West)
Todesschütze von Florida war der Polizei bekannt
Kriminalität Er erschoss fünf Menschen an einem Flughafen. Gab ihm das FBI die Tatwaffe?
Der Angreifer, der am Flughafen der US-Stadt Fort Lauderdale fünf Menschen getötet haben soll, hat seine Tat dem Anschein nach genau geplant.
Nach seiner Festnahme sagte der 26-jährige Irak-Veteran, er habe zu diesem Zweck ein einfaches Flugticket nach Fort Lauderdale gekauft, wie der Sun Sentinel am Samstagabend (Ortszeit) unter Berufung auf Gerichtsdokumente schrieb. Der Schütze soll heute vor einem Richter erscheinen. Wird er verurteilt, drohen ihm die Todesstrafe oder le- benslange Haft. Bis Anklage erhoben wird, könnte es aber noch Tage oder Wochen dauern.
Der ehemalige Nationalgardist soll am Freitag an einer Gepäckausgabe auf dem Flughafen in Florida das Feuer eröffnet haben. Fünf Menschen kamen ums Leben, sechs wurden nach Polizeiangaben mit Schussverletzungen in Krankenhäuser gebracht. Mehrere Dutzend weitere verletzten sich in den chaotischen Minuten während des Angriffs, wie der Sun Sentinel schrieb. Der 26-Jährige wurde unversehrt festgenommen. Zum Tatmotiv wurden bisher keine Details bekannt.
Der Verdächtige, der von Alaska nach Fort Lauderdale geflogen war, habe keine Verbindungen zu der Stadt, hieß es im Ermittlungsbericht. „Nach ersten Erkenntnissen gibt es keinen besonderen Grund, warum er den internationalen Flughafen Fort Lauderdale ausgewählt hat“, zitierte das Blatt einen FBIErmittler. Der Schütze sagte aus, er habe seine Waffe und zwei Magazine beim Abflug eingecheckt, in Fort Lauderdale aus seiner Tasche geholt und auf die Menschen in der Gepäckausgabe geschossen.
Er war von 2010 bis 2011 im Irak stationiert und ist möglicherweise psychisch krank. Das FBI berichtete von wirren Äußerungen des Mannes bei einem Besuch in einem Büro der Bundespolizei im November. Damals wurde ihm eine Schusswaffe abgenommen, die er nach einem psychologischen Gutachten zurückbekam. Der Sender CNN berichtete unter Berufung auf Ermittlerkreise, dass es sich dabei um die spätere Tatwaffe gehandelt habe.