Augsburger Allgemeine (Land West)
Auch im neuen Jahr viele Baustellen
Neujahrsempfang Welche großen und kleinen Projekte 2017 in Dinkelscherben anstehen
Dinkelscherben Manchmal, so sagt Bürgermeister Edgar Kalb, kommt es ihm vor, als sei ganz Dinkelscherben eine einzige Baustelle. Aber das sei ja auch kein Wunder: „Bei einer Gemeindefläche von 68 Quadratkilometern und 20 Ortschaften gibt es permanent etwas zu tun.“Schon im vergangenen Jahr hat die Gemeinde eine Menge gebaut und repariert – „und ich kann Sie beruhigen: Es wird so weitergehen“, sagte Kalb gestern beim Neujahrsempfang im Pfarrsaal.
Gemeinsam mit Vertretern aus Vereinen, Politik und Kirche, Ehrenund Neubürgern blickte er auf das vergangene Jahr zurück und gab einen Ausblick auf Projekte im Jahr 2017. Manche werden die Gemeinde noch Jahre beschäftigen, wie die neue Wasserversorgung oder die Umgehungsstraße, die Kalb in diesem Jahr bei Staat und Landkreis beantragen will. Andere werden heuer nach längerer Zeit abgeschlossen sein. So wird der neue Bauhof im Frühjahr fertig. Und mit Holzara und Kühbach bekommen die letzten beiden Orte im Gemeindegebiet einen Kanal. Im leer stehenden Bahnhofsgebäude wird die Gemeinde zwei Wohnungen für anerkannte Flüchtlinge sanieren. Der Förderbescheid der Regierung von Schwaben sei kürzlich eingetroffen, teilte Kalb mit. Der Staat fördere das Vorhaben kräftig: mit 85 Prozent. Ein neues Wohngebiet soll es in Grünenbaindt geben, Gewer- beflächen auf dem ehemaligen Ferrum-Gelände in Dinkelscherben. Auch die Planung für die Sanierung der Sporthalle soll dieses Jahr abgeschlossen werden, damit diese nächstes Jahr beginnen kann.
All das kostet natürlich Geld. Doch für die ständig klamme Gemeindekasse hatte Bürgermeister Kalb ebenfalls gute Nachrichten: Er rechnet in diesem Jahr mit deutlich mehr Steuereinnahmen, dazu sinkt die Kreisumlage. So werde der Markt etwa eine Million Euro mehr zur Verfügung haben als im vergangenen Jahr, sagte Kalb: „Da könnte unser Haushalt sogar ohne Neuverschuldung funktionieren.“
Es sind die Großprojekte, die im Fokus stehen – aber die Kleinigkeiten, die Zeit und Nerven kosten. Das machte Kalb am Ende deutlich und betonte, dass es auch für die Gemeinderäte – deren Arbeit er ausdrücklich lobte – nicht immer einfach sei, Entscheidungen zu treffen. Damit mache man sich nicht immer Freunde – sei es mit höheren Wasserpreisen oder mit einem Zelt statt der Weihnachtsinsel auf dem Marktplatz. Die Gäste bat er: „Bitte bleiben Sie fair. Es muss eben manches entschieden werden – und da kann man es nicht immer allen recht machen. Das werden wir auch 2017 nicht schaffen.“
Lob gab es vom Bürgermeister, der stellvertretenden Landrätin Sabine Grünwald und der Landtagsabgeordneten Carolina Trautner auch für die vielen Ehrenamtlichen, die sich für das Zusammenleben engagieren. Dazu hatte Kalb dann noch drei Wünsche: dass die Musikvereinigung im neu renovierten Musikerheim erfolgreich weiterarbeitet; dass sich am Dinkel-17-Festival möglichst viele Vereine beteiligen; und dass die erste Mannschaft des TSV Dinkelscherben in der Fußball-Bezirksliga bleibt. Für das – und alles andere, was im neuen Jahr bevorsteht – brachten die Sternsinger Markus, Pia, Anna und Pia und Pfarrer Martin Gall den Segen. Gall, der ja ebenfalls ein Neubürger ist, sagte noch, er habe Dinkelscherben in seinen ersten drei Monaten hier als „lebens- und liebenswerte Gemeinde“kennengelernt.