Augsburger Allgemeine (Land West)
Himmlische Töne in der Zusmarshauser Kirche
Konzert I Die Chorgemeinschaft erfreut am Dreikönigstag. Warum Weihnachtslieder nicht fehlen durften
Zusmarshausen Wenn die Chorgemeinschaft mit dem Vokalensemble zum Konzert am Dreikönigstag in die Maria-Immaculata-Kirche Zusmarshausen einlädt, wissen die Besucher, dass ihnen anspruchsvolle Chormusik geboten wird. Eine gelungene Auswahl von weltlichen Liedern bis hin zu Gospel hatten sich die Sänger gemeinsam mit ihrem Chorleiter Johann Mayer einfallen lassen und fanden damit viel Beifall von den zahlreichen Besuchern. Das Dreikönigskonzert wurde erstmals komplettiert durch den Männerchor aus Stadtbergen.
Schon der Auftakt war sehr bewegend. Mit Orgelklängen aus der Feder von Felix Alexandre Guilmant eröffnete Willibald Enthaler mit dem Stück „Paraphrase über Tochter Zion“das einstündige Konzert. Einheitlich in schwarz gekleidet mit blauen Tüchern und hoch konzentriert präsentierten sich die Sänger ihrem Publikum. Seit vielen Jahren schon hält am 6. Januar Dirigent und Chorleiter Johann Mayer seine gut gelaunten singenden Männer und Frauen nicht nur vom Klavier aus mit Weihnachtsliedern in Schwung, erzählt Elisabeth Thumann, Vorsitzende der Chorgemeinschaft Zusmarshausen. Die Weihnachtszeit dauert bis 6. Januar. „Und die Zuhörer würden es vermissen, wenn an diesem Tag kein Weihnachtslied mehr in der Kirche zu hören wäre.“Und somit war es nicht verwunderlich, dass die Weihnachtsbotschaft bis zum Dreikönigstag wieder ein musikalischer Leckerbissen war.
Ein breites Repertoire stand auf dem Handzettel. Der musikalische Bogen wurde von Mendelssohn Bartholdy aus dem 19. bis zu Lorenz Maierhofer aus dem 20. Jahrhundert gespannt. Egal ob bei „Dormi, dormi bel bambin’“, einem traditionellen Lied aus Italien, oder dem eher leisen und getragenen „Heilige Nacht“von Johann Friedrich Reichardt: Beeindruckend und herzer- wärmend waren die musikalischen Erlebnisse. „Venite Adoriamo“, ein stimmungsvolles italienisches Weihnachtslied, das den Weg der Hirten zur Krippe im Stall von Bethlehem schildert, sowie „Weihnachtsglocken“von Franz Mäding und Hermann Sonnet, die einen Klang in alle Welt schicken, davon erzählte der stimmgewaltige Männerchor in seinen sehnsuchtsvollen Liedern. Es folgte ein Abstecher in die Tradition der amerikanischen Weihnachtslieder vom Ensemble mit „Twinkle Star“, „Merry Christmas Madrigal“und „Going to Bethlehem“unternommen wurde.
Unterstützung bekam die Chorgemeinschaft beim Spiritual „Go, tell it on the mountain“vom Publikum, das fröhlich mitsummte und sich von der tollen Stimmung mitreißen ließ. Dass die Chorgemeinschaft auch einfühlsame Töne beherrscht, zeigte sie bei der Pop-Ballade „Übern See“, ein Liebesbekenntnis von Lorenz Maierhofer.
Den klangvollen Schlusspunkt setzten die Chöre gemeinsam mit ihrem Lied „Bénia calastoria“(Das Tal in den Bergen) von Bepi De Marzi. Bevor es allerdings soweit war, gab es von Willibald Enthalter einen fulminanten Abschluss mit „Toccata in G-Dur“von Theodore Dubois an der Orgel.
Begeisterter Schlussapplaus war der Dank für ein gelungenes Konzerterlebnis. Mit „Maria lassù“als Zugabe verabschiedeten sich die großartigen Chöre von den Konzertbesuchern. Elisabeth Thumann freute sich, dass trotz eisiger Kälte so viele Leute gekommen waren. Aber sie weiß, dass die Besucher gerade nach hektischen Weihnachtsfeiertagen wieder die Möglichkeit suchen, in aller Ruhe einem besinnlichen Konzert zu lauschen, wie sie sagte.