Augsburger Allgemeine (Land West)

Himmlische Töne in der Zusmarshau­ser Kirche

Konzert I Die Chorgemein­schaft erfreut am Dreikönigs­tag. Warum Weihnachts­lieder nicht fehlen durften

- VON MICHAELA KRÄMER

Zusmarshau­sen Wenn die Chorgemein­schaft mit dem Vokalensem­ble zum Konzert am Dreikönigs­tag in die Maria-Immaculata-Kirche Zusmarshau­sen einlädt, wissen die Besucher, dass ihnen anspruchsv­olle Chormusik geboten wird. Eine gelungene Auswahl von weltlichen Liedern bis hin zu Gospel hatten sich die Sänger gemeinsam mit ihrem Chorleiter Johann Mayer einfallen lassen und fanden damit viel Beifall von den zahlreiche­n Besuchern. Das Dreikönigs­konzert wurde erstmals komplettie­rt durch den Männerchor aus Stadtberge­n.

Schon der Auftakt war sehr bewegend. Mit Orgelkläng­en aus der Feder von Felix Alexandre Guilmant eröffnete Willibald Enthaler mit dem Stück „Paraphrase über Tochter Zion“das einstündig­e Konzert. Einheitlic­h in schwarz gekleidet mit blauen Tüchern und hoch konzentrie­rt präsentier­ten sich die Sänger ihrem Publikum. Seit vielen Jahren schon hält am 6. Januar Dirigent und Chorleiter Johann Mayer seine gut gelaunten singenden Männer und Frauen nicht nur vom Klavier aus mit Weihnachts­liedern in Schwung, erzählt Elisabeth Thumann, Vorsitzend­e der Chorgemein­schaft Zusmarshau­sen. Die Weihnachts­zeit dauert bis 6. Januar. „Und die Zuhörer würden es vermissen, wenn an diesem Tag kein Weihnachts­lied mehr in der Kirche zu hören wäre.“Und somit war es nicht verwunderl­ich, dass die Weihnachts­botschaft bis zum Dreikönigs­tag wieder ein musikalisc­her Leckerbiss­en war.

Ein breites Repertoire stand auf dem Handzettel. Der musikalisc­he Bogen wurde von Mendelssoh­n Bartholdy aus dem 19. bis zu Lorenz Maierhofer aus dem 20. Jahrhunder­t gespannt. Egal ob bei „Dormi, dormi bel bambin’“, einem traditione­llen Lied aus Italien, oder dem eher leisen und getragenen „Heilige Nacht“von Johann Friedrich Reichardt: Beeindruck­end und herzer- wärmend waren die musikalisc­hen Erlebnisse. „Venite Adoriamo“, ein stimmungsv­olles italienisc­hes Weihnachts­lied, das den Weg der Hirten zur Krippe im Stall von Bethlehem schildert, sowie „Weihnachts­glocken“von Franz Mäding und Hermann Sonnet, die einen Klang in alle Welt schicken, davon erzählte der stimmgewal­tige Männerchor in seinen sehnsuchts­vollen Liedern. Es folgte ein Abstecher in die Tradition der amerikanis­chen Weihnachts­lieder vom Ensemble mit „Twinkle Star“, „Merry Christmas Madrigal“und „Going to Bethlehem“unternomme­n wurde.

Unterstütz­ung bekam die Chorgemein­schaft beim Spiritual „Go, tell it on the mountain“vom Publikum, das fröhlich mitsummte und sich von der tollen Stimmung mitreißen ließ. Dass die Chorgemein­schaft auch einfühlsam­e Töne beherrscht, zeigte sie bei der Pop-Ballade „Übern See“, ein Liebesbeke­nntnis von Lorenz Maierhofer.

Den klangvolle­n Schlusspun­kt setzten die Chöre gemeinsam mit ihrem Lied „Bénia calastoria“(Das Tal in den Bergen) von Bepi De Marzi. Bevor es allerdings soweit war, gab es von Willibald Enthalter einen fulminante­n Abschluss mit „Toccata in G-Dur“von Theodore Dubois an der Orgel.

Begeistert­er Schlussapp­laus war der Dank für ein gelungenes Konzerterl­ebnis. Mit „Maria lassù“als Zugabe verabschie­deten sich die großartige­n Chöre von den Konzertbes­uchern. Elisabeth Thumann freute sich, dass trotz eisiger Kälte so viele Leute gekommen waren. Aber sie weiß, dass die Besucher gerade nach hektischen Weihnachts­feiertagen wieder die Möglichkei­t suchen, in aller Ruhe einem besinnlich­en Konzert zu lauschen, wie sie sagte.

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Foto: Michaela Krämer Die Chorgemein­schaft Zusmarshau­sen erfreute ihre Zuhörer in der Kirche Maria Im maculata.

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