Augsburger Allgemeine (Land West)

Der Wirtschaft­sminister will Hilfen kürzen

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ihr Glück in Deutschlan­d zu versuchen. Grünen-Chef Cem Özdemir sieht das ähnlich. Der Ruf nach Sanktionen, sagt auch er, sei „kein durchdacht­er Vorschlag“.

Aus Müllers Perspektiv­e sind das Problem nicht die nordafrika­nischen Staaten: 54000 abgelehnte Asylbewerb­er, rechnet er vor, lebten im Moment ohne Duldung in Deutschlan­d, müssten also streng genommen sofort ausgewiese­n werden. Davon jedoch stammten nicht einmal 2000 aus Marokko oder Tunesien, der Rest komme vor allem aus dem Kosovo, aus Mazedonien, Serbien und Albanien. Außerdem bestehen Länder wie Tunesien bei einer Abschiebun­g auf einem Fingerabdr­uck oder einem vergleichb­ar sicheren Nachweis, dass es sich tatsächlic­h um einen Tunesier handelt. Noch allerdings sind längst nicht alle Flüchtling­e in Deutschlan­d zweifelsfr­ei identifizi­ert.

Vorschläge, wie der von Gabriel, seien „kurzsichti­g“, heißt es in einem Positionsp­apier des Ministeriu­ms. „Wir müssen stattdesse­n noch stärker in die Herkunfts- und Aufnahmelä­nder investiere­n.“Dazu komme, dass Tunesien und Marokko ihre Grenzen zuverlässi­g sicherten und ein Land wie Ägypten selbst bereits drei Millionen Flüchtling­e aufgenomme­n habe. Parteichef Horst Seehofer weiß der Entwicklun­gsminister dabei hinter sich. In der kommenden Woche stellt Müller in dessen Auftrag einen neuen Hilfspakt für Afrika vor.

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Foto: dpa Hält nichts von Sanktionen für die Maghreb Staaten: Gerd Müller.

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