Augsburger Allgemeine (Land West)
Aystetten blickt hoffnungsvoll in die Zukunft
Die Gestaltung der Ortsmitte nimmt Formen an. Ehrung für junge Talente
Aystetten Trotz der fröhlichen Stimmung beim Aystetter Neujahresempfang erinnerte Bürgermeister Peter Wendel an Terrorakte, Kriege, den Brexit, den Putsch in der Türkei, die Wahl von Donald Trump, an schreckliche Bilder der Zerstörung aus Aleppo: „Die Anschläge auf unsere demokratische Weltordnung erschüttern und verunsichern uns zutiefst.“Doch gerade jetzt müsse man „zusammenrücken und Hass nicht mit Hass vergelten“. Gemeindepolitik erscheine angesichts der tragischen Entwicklung in der Welt geradezu profan, doch Gemeinden seien die Keimzellen der Demokratie, in den Gemeinden wollten die Menschen gut und sicher leben.
Dazu habe Aystetten im Jahr 2016 für seine Bürger einiges beigetragen, nannte der Bürgermeister wichtige Beispiele wie die energetische Sanierung der Schulturnhalle, der Ausbau des Dorfteichs zum Hochwasserschutz, die Erweiterung des Urnengräberfelds am Friedhof, die Einführung gesplitteter Abwassergebühren. Wendel vergaß nicht die Diskussion um die mögliche Einführung einer Videoüberwachung von Aystettens Ortseingängen – ein Thema, das er im Auge behalte: „Manchmal spielt einem da die Zeit in die Hände.“
2017 stehe als Großprojekt die Gestaltung der Ortsmitte an der Ecke Bahnhofstraße/Hauptstraße an. Dazu läuft ein Architektenwettbewerb. Der Puschak-Neubau werde im Herbst fertig sein, dann eröffne die Metzgerei Hörmann eine Filiale. Der Mairhaldenweg wird saniert; alle Hausanschlüsse für Schmutz- und Regenwasser werden von einem Fachbüro untersucht, um mögliche Schäden beheben zu können. Zwischen Horgauerweg und Staatsstraße am Ortsende soll ein neues Baugebiet erschlossen werden. Finanziell stehe Aystetten gut da und hoffe, bis Ende 2017 bei den Schulden unter die Drei-MillionenGrenze zu kommen.
Den Neujahrsempfang nahm Peter Wendel wie immer zum Anlass, allen ehrenamtlich in der Gemeinde engagierten Bürgern zu danken – dieses Mal erhielt die ehemalige Lehrerin F. Balze einen Blumenstrauß. Sie unterstützt Flüchtlingskinder beim Deutschlernen.
Mit dem Ehrenring der Gemeinde zeichnete Peter Wendel Erika Karez, Leiterin der Schule für Musik und Bewegung, aus. Sie hatte die Schule vor 30 Jahren gegründet. Geehrt wurden aber auch erfolgreiche Sportler und Sportlerinnen: Die 13-jährige Linda Schmid wurde dreimal hintereinander Bayerische Meisterin im Degenfechten und belegte den ersten Platz bei den Bayerischen Meisterschaften im „Friesenkampf“. Angela Stockert, Alexandra Rottenkolber und Juliane Frank sind drei erfolgreiche Leichtathletinnen, die bei der Spielvereinigung Auerbach-Streitheim trainieren. Vor allem Angela Stockert kann auf zahlreiche Erfolge blicken, unter anderem wurde sie 2016 schwäbische Meisterin in 100 Meter Hürden. Doch auch auf die Fußballer des SV Cosmos ist Aystetten stolz: Die erste Mannschaft hofft auf den Aufstieg in die Landesliga, die zweite Mannschaft führt derzeit die Kreisliga. Wendel dankte stellvertretend dem zweitem SV-Vorsitzenden Claus Zeller.
Landrat Martin Sailer freute sich angesichts der Ehrungen, dass die Gemeinde Aystetten so viele „starke Persönlichkeiten“vorweisen kann und erläuterte in seiner kurzen Ansprache die wirtschaftliche Potenz sowie die bildungspolitische Kompetenz des Landkreises und den langfristigen Gewinn durch die Universitätsklinik.