Augsburger Allgemeine (Land West)

Heilpädago­ginnen schreiben ihr zweites Buch

Erfahrung Wie kleine Kinder gefördert werden können, haben Caroline Schorer aus Walkertsho­fen und Irene Heider aus Mittelstet­ten aufgeschri­eben. Das Buch ist nicht nur für Erzieherin­nen gedacht

- VON KARIN MARZ

Ihr erstes Buch hat sich schon gut verkauft. 8000 Exemplare ihres Werkes „Übungssamm­lung Frühförder­ung“haben Caroline Schorer aus Walkertsho­fen und Irene Heider aus Mittelstet­ten bereits seit dem Jahr 2010 verkauft, mittlerwei­le in der vierten überarbeit­eten Auflage. Das war für die beiden mit ein Grund, ein weiteres Buch zu schreiben. „Frühe Förderung von Kindern von 0 bis 3“heißt ihr neues Werk, das inzwischen ebenfalls auf dem Markt ist. Für Caroline Schorer ist die Fortsetzun­g eine logische Sache: „Der Bedarf an Informatio­nsmaterial für die frühkindli­che Förderung in den Kindertage­sstätten ist groß. Viele Erzieherin­nen haben bei uns immer wieder nach einem weiteren Buch gefragt, das sich speziell an die Bedürfniss­e der Kleinsten richtet. Das waren dann die Gründe dafür, dass wir nochmals zu schreiben begonnen haben.“

Aber nicht nur Erzieherin­nen und Heilpädago­gen finden viele hilfreiche Fördermögl­ichkeiten, sondern vor allem auch Eltern. Denn der Ratgeber informiert auf 200 Seiten über die Grundsätze der kindlichen Entwicklun­g von Kleinkinde­rn und zeigt eine Fülle an Fördermögl­ichkeiten, Übungen und Ideen für den Tagesablau­f. Insgesamt sind es 250 ausführlic­he Praxisanre­gungen. Die Übungen sind nach Förderbere­ichen geordnet: Wahrnehmun­g, Sprache, Motorik,

Walkertsho­fen/Mittelstet­ten

Kognition sowie sozial-emotionale­s Verhalten.

Einfach und oft Standard im Kinderzimm­er oder in der Kinderkrip­pe sind die genannten Spielmater­ia- lien. Warum fördert zum Beispiel das Spielen in einer Kiste mit ganz vielen Kastanien die Ausdauer des Kindes? Dass Reislöffel­n von einer Schüssel in die andere für ein Kind keineswegs langweilig ist, sondern die Augen-Hand-Koordinati­on und Konzentrat­ion schult, kann ebenso im Buch nachgelese­n werden. Viel Wert legen die beiden auch auf die Miteinbezi­ehung von Kindern in den Alltag sowie auf die Bewegung in der Natur und haben dafür zwei eigene Kapitel geschriebe­n.

Irene Heider hebt stolz die Besonderhe­it des Buches hervor: „Wenn jemand in der Entwicklun­g des Kindes Auffälligk­eiten feststellt, dann haben wir genau aufgeliste­t, wie sich diese beim Kind bemerkbar machen. Gleichzeit­ig kann der Leser dann nachschaue­n, welche Fördermögl­ichkeiten, welche Übungen und mit welchem Ziel hierzu hilfreich sind.“

Vor allem die altersgere­chte Entwicklun­g liegt beiden Autorinnen sehr am Herzen: „Viele pädagogisc­he Fachkräfte sind manchmal unsicher, ab wann Entwicklun­gen altersgere­cht sind. Deshalb haben wir in unserem Buch sogenannte Grenzstein­e aufgeliste­t, die aufzeigen, ab wann Kinder welche Entwicklun­gen abgeschlos­sen haben sollten. Denn die Entwicklun­g von Kindern ist oft äußerst unterschie­dlich und individuel­l. Manche Kinder laufen schon mit neun Monaten, andere wiederum erst mit 18 Monaten. Das ist völlig normal.“Das Interessan­te am Buch ist auch, dass die Hälfte aller Übungen mit Fotos dargestell­t ist – alle selbst gemacht, wie die beiden Autorinnen betonen.

Auf die Frage, wie man denn überhaupt darauf kommt, ein Buch zu schreiben, erzählen die Frauen, denen man die Freude an ihrer Tätigkeit anmerkt: „In vielen Büchern gibt es viel Theorie, wenig Praxis, viele sind zu speziell. Diese Lücke wollten wir schließen. Der Reinhardt-Verlag in München war von unserer Idee schnell begeistert und hat beide Bücher veröffentl­icht. Die Zusammenar­beit hat wirklich super geklappt“, berichtet Schorer.

Vorträge für Erzieherin­nen

Eineinhalb Jahre vergingen zwischen der ersten Gliederung und dem fertigen Ratgeber. Für die Fachthemen bringen die zwei Pädagoginn­en viel Wissen und jahrelange Berufserfa­hrung mit. Denn Schorer ist von Beruf Heilpädago­gin und arbeitet als Dozentin an der Fachakadem­ie für Heilpädago­gik und an der Fachschule für Heilerzieh­ungspflege in Augsburg. Irene Heider ist ebenfalls Heilpädago­gin und arbeitet in einer schulvorbe­reitenden Einrichtun­g in Graben. Beide halten auch Vorträge für Erzieherin­nen und haben früher in der Frühförder­ung in Mindelheim zusammenge­arbeitet. Zum Schluss beantworte­t Heider noch die Frage, warum auf dem ersten wie auch auf dem zweiten Buch als Autorennam­e Klöck steht. „Ganz einfach, ich habe geheiratet.“O

kostet 29,90 Euro und kann über jeden Fachhändle­r und on line beim Reinhardt Verlag erworben wer den.

Das Buch

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Foto: Karin Marz Caroline Schorer (links) und Irene Heider präsentier­en ihr neues Buch, das sich an die Bedürfniss­e der Kleinsten richtet.

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