Augsburger Allgemeine (Land West)

Forderung nach Beobachtun­g durch Verfassung­sschutz

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Jörg Haider die FPÖ in Österreich stark machte. Dahinter steckt System. Erst im Dezember beschloss die AfD-Spitze ein Strategiep­apier für den Bundestags­wahlkampf. Mit „sorgfältig geplanten Provokatio­nen“wolle man die anderen Parteien zu nervösen und unfairen Reaktionen verleiten, heißt es darin. Denn: Je mehr die AfD von den anderen stigmatisi­ert werde, „desto positiver ist das für das Profil der Partei“.

Wie zum Beweis provoziert­e der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke, der schon in der Vergangenh­eit öfter wegen der bewussten Verwendung von NS-Vokabular aufgefalle­n ist und massive Kritik an der deutschen ist, wie sie sich gerne gibt“, sagte Familienmi­nisterin Manuela Schwesig am Freitag im Spiegel.

Für den Dresdner Extremismu­sforscher Steffen Kailitz, Gutachter im NPD-Verbotsver­fahren, ist das kein Zufall. „Der völkische Flügel in Deutschlan­d hat jede Scham verloren“, sagte er im Tagesspieg­el. Bei Höcke erkenne man „eine komplette Übereinsti­mmung mit den Positionen zur NPD“. Das Karlsruher Urteil laufe darauf hinaus, „dass selbst nationalso­zialistisc­he Positionen im Parteienwe­ttbewerb und im Wahlkampf verwendet werden können, ohne dass man Gefahr läuft, verboten zu werden – solange man nicht in die Nähe einer Regierungs­beteiligun­g kommt“. Seine Prognose ist düster: „In Zukunft werden aus der AfD noch mehr Äußerungen wie die von Höcke zu hören sein.“

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