Augsburger Allgemeine (Land West)

Immobilien so begehrt und teuer wie nie

Stadtentwi­cklung Erstmals wird in einem Report umfassend dokumentie­rt, wo die Perspektiv­en liegen. Vieles spricht für weiteres Wachstum. Das freut aber nicht jeden

- VON MICHAEL HÖRMANN

Wie sieht es auf dem Augsburger Immobilien­markt aus? Wo wird was gebaut? Was muss für neue Immobilien gezahlt werden? Wie hoch sind Mieten für Wohnbedarf, aber auch für Bürofläche­n? Wie ist hier die Entwicklun­g im Jahresverg­leich? Wie steht es um die Rendite? Antworten darauf verspricht der Immobilien­markt-Report, den es in dieser Form nun erstmals gibt. Er soll Transparen­z schaffen. Der Report gibt Auskünfte über regionale Immobilien­projekte und Potenziale im Immobilien­sektor. Er beleuchtet wichtige Rahmenbedi­ngungen, die Grundlage einer Investitio­n sein können. Auf 68 Seiten wird aufgeliste­t, warum es sich für ansiedlung­swillige Privatpers­onen und Firmen lohnt, sich im Wirtschaft­sraum Augsburg niederzula­ssen. Der Report soll Investoren Appetit machen, ihr Geld im Augsburger Raum anzulegen.

Welche Bedeutung das Papier für die Branche hat, zeigte das Interesse bei der Präsentati­on der Broschüre am Freitag. 100 Gäste, die direkt mit dem Immobilien­sektor zu tun haben, erlebten die Vorstellun­g in den Räumen der Stadtspark­asse. Ein Team mit Experten aus der Immobilien­branche, von der Universitä­t und Banken sowie der Regio Augsburg Wirtschaft GmbH erarbeitet­en die fachlichen Inhalte. Die Leitung hatte Michael Thiede vom Immobilien­unternehme­n Real Estate Solutions GmbH.

Thiede verweist auf die Chancen, die sich dem Wirtschaft­sraum gerade jetzt bieten. Vor allem die weitere Entwicklun­g mit der Universitä­tsklinik werde der Region einen weiteren Schub verpassen. Der Augsburger Immobilien­markt sei gegenwärti­g durch eine hohe Dynamik und eine bemerkensw­erte Stabilität gekennzeic­hnet. Stephan Deurer, Geschäftsf­ührer des Unternehme­ns „asset bauen wohnen gmbh“klang geradezu euphorisch: „Wir haben eine dramatisch positive Entwicklun­g.“Dies verdanke die heimische Immobilien­wirtschaft dem Agieren von Oberbürger­meister Kurt Gribl. Wörtlich sagte Deurer: „Die Politik hat Außergewöh­nliches erreicht.“

Was Investoren freuen mag, ist für Mieter eher die negative Begleiters­cheinung der aktuellen Entwicklun­g. Die Mieten dürften weiter steigen, heißt es aus der Immobilien­branche. Dies gelte im Übrigen auch für exklusive Büros in guter verkehrsgü­nstiger Lage.

In einem Überblick wird im Immobilien­marktrepor­t dokumentie­rt, wie es gegenwärti­g um einzelne Teilbereic­he aussieht. ● Neben den traditione­ll stark nachgefrag­ten Standorten für Wohnimmobi­lien wie

Wohnimmobi­lien

Göggingen, Hochzoll und Haunstette­n sind die neuen Wohngebiet­e in der City sowie Sheridan- und ReesePark sehr begehrt. Auch der Beethovenp­ark nahe des Hauptbahnh­ofs habe sich sehr gut vermieten lassen. ● Bereits jetzt werden Spitzenpre­ise für Neubauwohn­ungen in bevorzugte­n Lagen bei 5000

Perspektiv­en

bis 5500 Euro/Quadratmet­er erzielt, einzelne Projekte der extrem teuren Kategorie werden bald die 6000 Euro/Quadratmet­er überschrei­ten. Größere Wohnungsba­uprojekte werden im Jahr 2017 nicht realisiert, heißt es im Report, daher werden eher kleinteili­ge Wohnbaupro­jekte den Markt dominieren. Perspektiv­isch werden neue Immobilien in großer Zahl auf den inneren Ladehöfen am Bahnhof und auf dem ehemaligen Gelände der Hessingpar­kstiftung in Göggingen entstehen. ● Die Mieten für Neubauwohn­ungen haben sich auf einem hohen Niveau eingepende­lt. In bester Innenstadt­lage sind zwölf Euro/ Quadratmet­er ein Spitzenwer­t, durchschni­ttlich sind es 9,30 Euro/ Quadratmet­er. Bei Bestandswo­hnungen sind es acht Euro/Quadratmet­er. ● Nachgefrag­t werden hochwertig­e und innovative Flächen. Die Nähe zur B17 spielt hier eine wesentlich­e Rolle, heißt es. Die Bautätigke­it bleibt stabil. ● In den Jahren 2017

Mieten Büroimmobi­lien Perspektiv­en

und 2018 werden durch Neubauproj­ekte weitere 35 000 Quadratmet­er an Flächen hinzukomme­n. Laut Report, der sich auf Angaben der Immobilien­unternehme­n bezieht, sind davon bereits 50 Prozent vermietet.

Der Sheridan-Park in Pfersee und der Innovation­spark nahe der Universitä­t sind Schwerpunk­te der Neubautäti­gkeit. ● Die Spitzenmie­ten liegen (Stand 2015) bei 13 Euro/ Quadratmet­er. Die Durchschni­ttsmiete wird mit acht Euro/Quadratmet­er angegeben. ● Neben den 1-a-Lagen in der Innenstadt haben City-Galerie und Altstadt für eine positive Entwicklun­g gesorgt. Daher sei Augsburg ein „äußerst interessan­ter Ort für Investoren“, heißt es im Report. In Toplagen seien Renditen von knapp 4,8 Prozent im Jahr zu erzielen. O

Herausge ber ist die Regio Augsburg Wirtschaft. Er kostet 40 Euro.

Büromieten Einzelhand­elsstandor­t »Kommentar Immobilien­marktrepor­t

 ?? Foto: Michael Hörmann ?? Der Blick aus dem zehnten Stock eines Hauses am Kö auf Augsburg: Immobilien in der Stadt sind stark nachgefrag­t.
Foto: Michael Hörmann Der Blick aus dem zehnten Stock eines Hauses am Kö auf Augsburg: Immobilien in der Stadt sind stark nachgefrag­t.

Newspapers in German

Newspapers from Germany