Augsburger Allgemeine (Land West)
Neue Kita: Fraktionen halten sich bedeckt
Gemeinde Warum sich die Vorsitzenden nur knapp zu den Planungsproblemen äußern
Diedorf
Zu den Problemen beim Bau eines neuen Kindergartens im Diedorfer Ortsteil Hausen halten sich die Fraktionsvorsitzenden aus dem Gemeinderat derzeit noch bedeckt. Das Bauvorhaben für den Kindergarten, der im September 2017 eröffnet werden sollte, liegt derzeit auf Eis. Der Grund: Die zunächst auf 2,96 Millionen Euro geschätzten Kosten sind sprunghaft auf 3,7 Millionen Euro angestiegen (wir berichteten).
Andreas Köglowitz, Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen, leitet den Rechnungsprüfungsausschuss, der sich derzeit mit dem Thema beschäftigt. Er sagt: „Als Vorsitzender des Ausschusses möchte ich mich zu den laufenden Angelegenheiten nicht äußern.“Er wolle den Abschlussbericht abwarten, der voraussichtlich am Dienstag, 31. Januar, fertiggestellt wird.
Ebenso sieht es Frank Wasser, Fraktionsvorsitzender der Bürgerunion. Auch er will den Abschlussbericht abwarten. „Die Geschichte wird im Rechnungsprüfungsausschuss genau hinterleuchtet. An spekulativen Geschichten möchte ich mich vorab nicht beteiligen. Wir haben kein Interesse, die Geschehnisse unter den Tisch zu kehren. Wir möchten bloß dem Ausschuss nicht vorgreifen“, sagt er.
Auch Maria Prues, Fraktionsvorsitzende der SPD, hält sich bedeckt: „Es ist alles gesagt. Was rum ist, ist rum. Wir schauen jetzt nach vorne.“
Daniel Fendt, Vorsitzender der Fraktion Wir für Diedorf, analysiert rückblickend: „Nachdem sich die Kosten für den Bau gesteigert haben, war es nötig, die Reißleine zu ziehen. Es war ein sehr schöner Kindergartenentwurf, aber wenn man sich das nicht leisten kann, muss man sich eben umorientieren.“Als größtes Problem sieht er den engen Zeitplan: „Wir wollten den Neubau bis September 2017 hinbekommen, um keine Containerlösung zu benötigen. Das war sehr anspruchsvoll. Jetzt werden wir uns mehr Zeit lassen.“Zwar sei seiner Meinung nach keine Gemeinde vor zu knappen Kostenkalkulierungen bei Bauprojekten gefeit. Trotzdem, so sagt er, „müssen wir für die Zukunft überlegen, solche Themen anders anzugehen“.
Ähnlicher Meinung ist Thomas Rittel, Fraktionsvorsitzender der Diedorfer CSU. „Wir haben den Beschluss zum Kindergarten-Neubau in aller Eile abgearbeitet. Wir hätten uns mehr Zeit geben sollen.“Der Gemeinde stünden eben nur begrenzte Haushaltsmittel zur Verfügung. Nun hofft Rittel auf einen schnellen Abschluss der Untersuchungen des Rechnungsprüfungsausschusses: „Wir dürfen das nicht auf die lange Bank schieben. Es geht nicht darum, jemanden persönlich an den Pranger zu stellen. Es geht um die Aufklärung der Sachlage.“