Augsburger Allgemeine (Land West)
Verkehrsbelastung beschäftigt Zusmarshausen
Sitzung Der Gemeinderat bespricht, wie es mit den Bahnbrücken in Gabelbachergreut und Straßenthemen weitergeht
Zusmarshausen
Die Bürger der 6300-Seelen-Gemeinde Zusmarshausen sind an der positiven Entwicklung ihrer Heimat stark interessiert. Das beweisen nicht nur die Teilnehmerzahlen bei insgesamt acht Bürgerversammlungen Ende des vergangenen Jahres, sondern auch die zahlreichen Anregungen und Anträge, die während der Veranstaltungen zwischen November und Dezember gestellt wurden. Zwar war neben dem Versammlungsleiter Bürgermeister Bernhard Uhl jeweils auch der Großteil des Gemeinderats dabei, dennoch mussten bei der Marktratssitzung am Donnerstagabend alle Anregungen, Empfehlungen und Anträge nochmals vorgetragen werden.
Da hatte Geschäftsleiter Walter Stöckle allerhand zu tun. Er konnte jedoch schon mitteilen, dass mehrere Wünsche bereits im Rathaus „in Arbeit“seien und etwa der Bauhof die notwendigen Arbeiten ausgeführt habe. Die umfangreiche Auflistung, die Stöckle vortrug, zeigte: Die Bürger haben klare und detaillierte Vorstellungen, wie es funktionieren sollte – ob bei „Kleinigkeiten“wie der Aufstellung von Ruhebänken und der Errichtung eines Handlaufs an einer Außentreppe oder beim möglichen Abriss einer Bahnbrücke.
Letzteres hatte bei der Bürgerversammlung in Gabelbachergreut sogar zu einer ungewöhnlichen, aber nach der Bayerischen Gemeindeordnung vorgesehenen Abstimmung geführt. Das Ratsgremium hatte sich zuvor für einen Abriss des veralteten, maroden Bauwerks ohne Neuersatz entschieden. Mit ihrem Papier forderten die Bürger nichts Geringeres als die Aufhebung dieses gemeindlichen Beschlusses (wir berichteten).
Welchen Stellenwert der Übergang bei der dortigen Bevölkerung genießt, machte bei der jüngsten Ratssitzung jetzt nochmals die damalige Antragstellerin Monika Langenmair in einem leidenschaftlichen Appell an die Gemeinderäte deutlich: „Sie weisen immer wieder auf die wichtige Lebensqualität hin – erhalten Sie in diesem Sinne unsere Brücke.“Ein anderer Bürger erinnerte gar an „das Wahlversprechen, die Interessen aller Ortsteile zu berücksichtigen“. Bürgermeister Bernhard Uhl, der schon damals seinen Respekt gegenüber dem Bürgerwillen bekundet hatte, machte dennoch klar: „Das war ein rechtsgültiger Beschluss des Gemeinderates, aber wir werden die Sache jetzt demokratisch abarbeiten und nochmals behandeln.“Das Brückenthema wird wahrscheinlich auf der Sitzung am Donnerstag, 9. März, auf der Tagesordnung stehen. Der Ausgang ist offen, zumal das Gremium laut Bernhard Uhl an den Antrag nicht gebunden ist und die Antragstellerin einen Bahnfachmann zurate gezogen hat.
Einfachere Antworten scheint es beim leidigen Thema Verkehrsbelastung zu geben, das in fast allen Ortsteilen den Leuten unter den Nägeln brennt. So wurde eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 Kilometer pro Stunde zum Beispiel in Steinekirch gefordert, was die Verwaltung an das Landratsamt Augsburg als der zuständigen Straßenverkehrsbehörde weiterleitete. Einen erneuten Ortstermin mit Landratsamt, Staatlichem Bauamt und Polizei wird es im Kreuzungsbereich Staatsstraße und Obere Hauptstraße in Wörleschwang geben, um die von Bürgern monierte kritische Verkehrssituation zu entschärfen.
Klagen gibt es immer wieder über Belästigungen durch Schwerlastverkehr auf Strecken, die von den Brummis eigentlich gar nicht benutzt werden dürften. Hier wird das Rathaus ebenfalls aktiv werden wie bei der dringend anstehenden Verkehrsberuhigung im Kernort. Wichtige Erkenntnisse erwartet die Verwaltung von der Verkehrsuntersuchung, die im vergangenen Jahr stattfand und deren Ergebnisse demnächst besprochen werden sollen.
Auf sie wartet das Staatliche Bauamt auch in Sachen Kreisverkehr an der Rothseekreuzung, der bei der Bürgerversammlung eine Rolle spielte. Dazu gehören auch parkende Busse in der Augsburger Straße, die für viele Anwohner ein „massives Problem“darstellen. Das sei im Rathaus ebenso „auf dem Schirm“, hieß es am Donnerstag im Gemeinderat.