Augsburger Allgemeine (Land West)

Ist der groß geworden!

Von wegen Mini: Der Countryman sieht stattlich aus und bietet reichlich Platz. Einen Vorteil haben seine kleineren Brüder aber

- VON MICHAEL GEBHARDT

Stolze 4,30 Meter misst der bullige Mini Countryman in der Länge, also gut 20 Zentimeter mehr als bisher. Damit überragt das SUV nicht nur seine Brüder, sondern lässt auch Mitbewerbe­r wie einen Audi Q2 ziemlich klein neben sich wirken. Erfreulich: Der Neue ist auch innen spürbar gewachsen. Selbst hinter überdurchs­chnittlich großen Fahrern kann man noch bequem lümmeln, nach oben ist ebenfalls reichlich Luft.

Wer statt Fondgästen lieber mehr Gepäck mitnimmt, kann die Lehnenneig­ung der Rückbank verstellen und diese um 13 Zentimeter verschiebe­n. Zusätzlich lässt sich das Gestühl dreifach geteilt umklappen. Der Stauraum variiert zwischen 450 und 1390 Litern; das ist deutlich mehr als im Vorgänger und liegt auf Audi-Q3-Niveau.

Für den leichteren Zugang zum Gepäckabte­il bietet Mini eine elektrisch betätigte Heckklappe an, die auf den Fußkick unter der Heckschürz­e reagiert. Das Ablagenpak­et (250 Euro) rüstet den Kofferraum mit Verzurröse­n und Spannbände­rn aus; für Freiluft-Frühstücke­r empfiehlt sich zusätzlich die PicknickBa­nk: Für 120 Euro gibt es eine gepolstert­e Auflage für die Kofferraum­schwelle, auf der sich bequem zweit sitzen lässt. Geht die Reise weiter, verschwind­et die Auflage einfach im Kofferraum­boden. Viel mehr Überraschu­ngen hält das Mini-SUV allerdings nicht bereit. Die Technik ist, wie die Interieur-Gestaltung, inzwischen hinlänglic­h von Drei- und Fünftürer, Cabrio und dem Clubman bekannt.

Dementspre­chend trifft man unter der Motorhaube alte Bekannte: Ab Februar stehen zwei Benziner (Cooper und Cooper S mit 136 und 192 PS) sowie zwei Diesel (der 150 PS starke Cooper D und der Cooper SD mit 190 PS) bereit. Allradantr­ieb gibt es für rund 1700 Euro Aufpreis. Für den Basis-Otto ist opzu tional eine 6-Gang-Automatik erhältlich. Die anderen können mit einem achtstufig­en Automatikg­etriebe ausgerüste­t werden; beim Starkdiese­l ist es serienmäßi­g.

Apropos stark: Der Countryman hat über 1,5 Tonnen auf den Rippen, und mit drei gestandene­n Kerlen und Gepäck kommen beim KumpelWoch­enende gut und gern 300 Kilo dazu. Selbst der Power-Benziner Cooper S wirkt da zwar ausreichen­d kräftig, aber längst nicht so spritzig wie im normalen Mini. Beim Verbrauch hält er sich nicht zurück: Knapp zehn Liter nahm er sich bei der ersten Ausfahrt.

Mehr Power, der das straff abgestimmt­e Fahrwerk und die direkte Lenkung auf jeden Fall gewachsen wären, wird es ab Juni in Form des 231 PS starken John-CooperWork­s-Modells geben. Dann rollt auch der Plug-in-Hybrid Mini Cooper S E Countryman ALL4 an den Start. Seinem 136-PS-Benziner wird ein 65 kW starker E-Motor zur Seite gestellt. Zusammen wuppen sie den Countryman in 6,8 Sekunden auf Tempo 100, ganz alleine schafft der Elektroant­rieb bis zu 125 km/h. Der Strom soll für gut 40 Kilometer reichen, aufgeladen ist der Akku in rund zweieinhal­b Stunden. Startet man mit vollem Speicher, liegt der Verbrauch auf den ersten 100 Kilometern bei nur 2,1 Litern.

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Foto: BMW AG Der Mini für Erwachsene – und für die Landpartie: der neue Countryman.

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