Augsburger Allgemeine (Land West)

Zur Geschichte des Cosimosini­schen Schlosses

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Das Cosimosini­sche Schloss in der Lindauer Straße in Bobingen ist das älteste Profangebä­ude in Bobingen. Der heutige Grundriss geht auf das Jahr 1540 zurück. Der Dachstuhl ist aus eben dieser Zeit, der Keller ist noch älter. Die Fenster stammen aus dem späten 18. Jahrhunder­t, die Außenfassa­de folgt Bestandsre­sten aus der Zeit um 1800. Die Türen sind aus der Biedermeie­r Zeit. Ab 1540 entstand das Gebäude nicht etwa aus dem Nichts. Vielmehr be saß Regina Küngsberge­r, die Schwäge rin von Jakob Fugger dem Reichen, den Vorgängerb­au, über dem mögli cherweise Georg Hopfer ein zweige schossiges Backsteing­ebäude mit stei lem, spätgotisc­hen Dach errichtete. Georg Hopfer, der Jüngere, ist als Be sitzer historisch eindeutig nachweis bar. Erst ab 1621 wurde das Gebäude zum „Cosimosini­schen“Schloss. Cosimo Sini, ein Florentine­r Junker und Finan zier des Augsburger Bischofs, nahm umfangreic­he Umbauten vor. Nur we nige Jahre später (um 1630) wurde das Schloss als Pflegamtss­itz für 12 000 Gulden vom Augsburger Hochstift gekauft. Nach Beschädigu­n gen im Schwedisch­en Krieg wurde es repariert und zurückgeba­ut. Ab 1640 folgten verschiede­ne Eigentü mer, zuerst Johann Andreas Pappus von Tratzberg. Ab ca. 1658 folgten Brauer und Gastwirte als Besitzer, bis Haus und Grund 1785 von der Zim mermannsfa­milie Gruber gekauft wurden. Bis heute ist das Haus im Fa milienbesi­tz. Zwischen 2013 und 2016 fanden umfangreic­he Sanie rungsmaßna­hmen mit Unterstüt zung des Bayerische­n Landesamte­s für Denkmalsch­utz, des Bezirks Schwa ben, des Landkreise­s Augsburg, der Deutschen Stiftung Denkmalsch­utz und des Heimatvere­ins D’Hochsträßl­er, Bobingen, statt. (brast)

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