Augsburger Allgemeine (Land West)

Neue Terror Spur nach NRW

Nahost Hunderte Wohnungen für jüdische Bewohner sollen in Ost-Jerusalem entstehen

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Wieder führt die Spur eines Terrorverd­ächtigen nach NordrheinW­estfalen: Der 17-Jährige, der in Wien einen Anschlag geplant haben soll, hatte offenbar einen Komplizen im Rheinland.

Jerusalem

Zwei Tage nach dem Amtsantrit­t von US-Präsident Donald Trump haben die israelisch­en Behörden dem weiteren Ausbau jüdischer Siedlungen im annektiert­en Ost-Jerusalem zugestimmt. Die Stadtverwa­ltung von Jerusalem erteilte am Sonntag die Baugenehmi­gung für 566 neue Siedlerwoh­nungen. Das Bauprojekt war Ende Dezember bis zu Trumps Amtsüberna­hme vorübergeh­end auf Eis gelegt worden. Jerusalems Vizebürger­meister Meir Turjeman sagte, seit Trumps Amtsantrit­t am Freitag hätten sich „die Spielregel­n verändert“.

Der Vorsitzend­e des Jerusaleme­r Bau- und Planungsau­sschusses fügte hinzu: „Uns sind die Hände nicht mehr gebunden wie zur Zeit von Barack Obama. Jetzt können wir endlich bauen.“Die Siedlungen sollen in den Stadtviert­eln Pisgat Zeev, Ramot und Ramat Schlomo entstehen. Die 566 Siedlerwoh­nungen sind Turjeman zufolge „erst der Anfang“. Es gebe „Pläne für 11000 Siedlerwoh­nungen“, die auf Genehmigun­g warteten. Derzeit leben rund 430 000 jüdische Siedler im besetzten Westjordan­land und mehr als 200000 im von Israel annektiert­en Ost-Jerusalem.

Der israelisch­e Siedlungsb­au wird internatio­nal als eines der größten Hinderniss­e für einen dauerhafte­n Frieden im Nahost-Konflikt angesehen. Ende Dezember hatte der UN-Sicherheit­srat erstmals seit 1979 eine Resolution gegen den Siedlungsb­au verabschie­det. Darin wurde der sofortige Stopp israelisch­er Siedlungsa­ktivitäten im Westjordan­land und in Ost-Jerusalem gefordert. Israel hatte das UN-Votum scharf kritisiert. Möglich wurde es dadurch, dass die USA bei der Abstimmung nicht wie sonst ihr Veto einlegten und sich der Stimme enthielten. Die übrigen 14 Mitglieder des Sicherheit­srats hatten für die Resolution gestimmt.

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Foto: afp Hochbrisan­tes Bauvorhabe­n: Israel baut im Osten Jerusalems.

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