Augsburger Allgemeine (Land West)

Kein Grund zur Panik

- VON JÖRG HEINZLE Sexualstra­ftaten joeh@augsburger allgemeine.de

Unter den Flüchtling­en, die ins Land gekommen sind, sind auch Kriminelle. Nach wie vor gilt aber auch: Wir leben in Deutschlan­d in einem Umfeld, das so sicher ist wie wohl nie zuvor in der Geschichte. Jegliche Risiken sind minimiert: Das reicht von strengen Sicherheit­svorschrif­ten für Autos, enormen Fortschrit­ten in der Medizin bis zu Brandschut­zauflagen bei Gebäuden. Auch die Kriminalit­ät ist in unserer Region weiterhin auf einem niedrigen Stand.

Wenn in diesem Umfeld neue, unkalkulie­rbare Gefahren – etwa durch Terror – auftauchen, sorgt das zunächst für Unsicherhe­it und Angst. Denn jedes Opfer ist eines zu viel. Bei nüchterner Betrachtun­g gilt dennoch: Die Risiken sind in einem Bereich, der uns keine Angst machen sollte. Das gilt im Raum Augsburg auch für sexuelle Übergriffe. Die Zahl der Sexualstra­ftaten ist hier voriges Jahr nicht, wie von manchem befürchtet, gestiegen. Sie ist nach ersten Erkenntnis­sen der Polizei sogar leicht zurückgega­ngen.

Das heißt nicht, dass man die Augen verschließ­en sollte vor problemati­schen Entwicklun­gen. So zeigen die Zahlen der Polizei etwa schon lange, dass von jungen Männern mit ausländisc­hen Wurzeln verstärkt Gewalttate­n begangen werden. Auch die Radikalisi­erung vor allem junger Menschen ist ein Problem. Diese Dinge gilt es anzupacken – was inzwischen auch schon geschieht. Debatten über all diese Themen sind gut. Panikmache dagegen ist völlig unangebrac­ht.

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