Augsburger Allgemeine (Land West)

Häuser nahe Mühle und Eichenwald

Ortsnamen Wie es zu Schwabmühl­hausen gekommen ist

- VON JÜRGEN DILLMANN

Landkreis Augsburg

Im Süden Augsburgs liegt an der Singold ein ehemals selbststän­diges Pfarrdorf, Schwabmühl­hausen. Zusammen mit dem Ortsteil Schwabaich gehörte die Gemeinde einst zum Landkreis Schwabmünc­hen, bevor sie 1972 zum Augsburger Landkreis Augsburg kam.

1978 wurde Schwabmühl­hausen dann – mit einer Gegenstimm­e, wie der Chronist berichtet – in die Gemeinde Lagerringe­n eingemeind­et. Derzeit leben in Schwabmühl­hausen 634 Menschen.

Keine Rätsel gibt der Ortsname auf. Gemeint sind die Häuser bei der Mühle. Der Zusatz Schwaben hat nichts mit Lokalpatri­otismus zu tun, ist vielmehr zur Unterschei­dung des gleichnami­gen Ortes Mühlhausen im heutigen Landkreis AichachFri­edberg im 14. Jahrhunder­t eingefügt worden. Diesen Zusatz bekam auch der ursprüngli­ch „Aichabi“(althochdeu­tsch Eichenwald) heißende Ortsteil, der fortan Schwabaich genannt wurde.

In den Annalen wird der Ort erstmals in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunder­ts als „Mulihusin“erwähnt. Besiedelt wurde Schwabmühl­hausen deutlich vor der Zeit der ersten Ortsnamen-Belege. Allerdings fehlen genauere Hinweise über die erste Niederlass­ung.

Auch bei diesem Dorf ändert sich im Laufe der Jahrhunder­te der Name, allerdings nur geringfügi­g, bis dann 1377 von „Swaben Mulhusen“die Rede ist. 1539, so steht es im Lexikon Schwäbisch­er Ortsnamen von Freiherr Wolf-Armin von Reitzenste­in, findet man in einer Urkunde die heutige Schreibwei­se.

Im Jahr 1964 verlieh das Bayerische Staatsmini­sterium des Inneren der Gemeinde das seither geführte Wappen. Es ist geteilt in Rot und Silber. Vom Betrachter aus links ist eine siebenblät­trige Buche auf rotem Hintergrun­d dargestell­t.

Auf der rechten Wappenseit­e sieht man vier nach links gerichtete schwarze Zacken. Die stilisiert­e Buche bezieht sich auf das Kloster Rottenbuch. Die schwarzen Zacken gehören zu der Familie Rohrbach.

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