Augsburger Allgemeine (Land West)

Landratsam­t: Bürgermeis­ter hat richtig gehandelt

Wohnen In der „Steinhalde“in Bonstetten sollen 40 Bauplätze entstehen. Ein Grundstück gehört Anton Gleich

- VON GÜNTER STAUCH

Bonstetten

Das Landratsam­t Augsburg ist dem Eindruck entgegenge­treten, der Bonstetter Bürgermeis­ter habe beim Entstehen des neuen Baugebiets „Steinhalde“nicht rechtens gehandelt. Wie berichtet, hatte die Grünen-Fraktion dies nicht nur während der jüngsten Sitzung unter Protest der CSU im Gemeindera­t behauptet, sondern auch noch danach gegenüber unserer Zeitung. Auf deren Bemerkung, der Rathausche­f Anton Gleich habe „gegen Geist und Zweck von Artikel 49 der Gemeindeor­dnung verstoßen“, rea- gierte jetzt die kommunale Aufsichtsb­ehörde.

„Anhaltspun­kte für ein rechtswidr­iges Verhalten des Bürgermeis­ters haben sich nicht ergeben, sodass rechtsaufs­ichtliche Schritte nicht geboten und auch nicht zulässig sind“, stellte das Landratsam­t klar und bezieht sich dabei auf eine Dienstaufs­ichtsbesch­werde von Grünen-Ratsmitgli­ed Leo Kränzle gegen den ersten Mann der Gemeinde. Bei der Prüfung der Angelegenh­eit sei es vor allem um die Beachtung der Befangenhe­itsregeln des Artikels 49 der Gemeindeor­dnung gegangen, heißt es in einem Schrei- ben der Behörde, das unserer Redaktion vorliegt. Darin wird unter anderem geklärt, wie sich Mandatsträ­ger verhalten müssen, wenn sie zum Beispiel als Grundstück­eigentümer betroffen sind oder mit einer solchen Person in irgendeine­r verwandtsc­haftlichen Beziehung stehen.

Ist dies der Fall, darf an Beratung und Entscheidu­ng etwa über ein Bauvorhabe­n weder mitberaten noch mitbeschlo­ssen werden.

Tatsächlic­h hatte Anton Gleich bei der vergangene­n Zusammenku­nft die Leitung der Sitzung an Zweiten Bürgermeis­ter Bernd Adam (CSU) übergeben und im Besucherbe­reich Platz genommen. Der Hintergrun­d: Dem Bürgermeis­ter gehört eines der insgesamt fünf Grundstück­e, die zusammen mit etwa 38000 Quadratmet­ern das neue Wohnbaugeb­iet bilden sollen. Im Westen der Holzwinkel­gemeinde gelegen, sind dort 40 Bauplätze für Einfamilie­n- und Doppelhäus­er vorgesehen. Da das Projekt erst am Anfang steht, könnte es noch bis in den Herbst hinein dauern, bis der Bebauungsp­lan in Kraft tritt und dann die einzelnen Standorte vergeben werden können.

Bislang wird zunächst einheimisc­hen Interessen­ten der Vorzug gegeben. Bei Ortsfremde­n entscheide­t die Gemeinde nach Eingang der Bewerbunge­n von potenziell­en Häuslebaue­rn.

Anton Gleich zeigte sich über das Nachtarock­en der Grünen sehr enttäuscht, zumal „mir jede Aufsichtsb­ehörde ein fehlerfrei­es Verhalten bescheinig­t“habe.

Anton Gleich hat die Leitung der Sitzung an seinen Vize übergeben

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