Augsburger Allgemeine (Land West)

Die Grippewell­e ist in diesem Jahr früher dran

Gesundheit In Bayern wurden bereits 2440 Fälle gezählt. In manchen Teilen der Region sind die Krankenhäu­ser voll

-

Erlangen/Augsburg

Erst hatte sie Österreich erwischt, dann Frankreich. Nun ist die Grippe auch in Bayern angekommen, wo immer mehr Menschen mit Husten, Schnupfen, Fieber und Gliedersch­merzen im Bett liegen. Allein in der vergangene­n Woche wurden 733 neue Influenzaf­älle gemeldet, teilt das Landesamt für Gesundheit (LGL) in Erlangen mit. Im Jahr davor waren es zu dieser Zeit nur 367 Fälle. Damit sind in diesem Winter bereits 2440 Menschen von der Grippewell­e betroffen.

Die rollt dieses Mal deutlich früher als in den vergangene­n fünf Jahren. Bereits seit Dezember steigt die Zahl der Erkrankung­en. In den Vorjahren wurde der Höhepunkt der Grippesais­on meist erst im Februar oder sogar März erreicht. Am heftigsten war es im Winter 2014/2015, als das LGL in einer Woche rund 2500 Fälle zählte.

Im Landkreis Aichach-Friedberg ist die Grippewell­e bereits angekommen. In den ersten beiden Januarwoch­en meldete das Gesundheit­samt eine deutlich erhöhte Zahl von Influenzae­rkrankunge­n. Das macht sich auch in Arztpraxen und Krankenhäu­sern bemerkbar. In den Kliniken an der Paar in Aichach und Friedberg wurden zuletzt 66 bestätigte Influenzaf­älle gezählt. Operatione­n, die nicht dringend sind, wurden verschoben, damit es freie Betten für Influenzap­atienten gibt.

Auch im Landkreis Neu-Ulm ist die Grippewell­e angekommen. In den Kliniken seien die Notaufnahm­en „momentan übervoll“, sagt Werner Schmidbaue­r, ärztlicher Direktor der Kreisspita­lstiftung, die die Kliniken führt. „Es ist für die Saison aber nicht ungewöhnli­ch, dass wir viele Infekte, darunter auch einige Grippefäll­e, haben.“Es dürften noch mehr werden, schätzt er.

In der Kreisklini­k Günzburg hat man zwei Influenzaf­älle registrier­t, in Krumbach ebenfalls einige. Der Betrieb laufe allerdings normal, heißt es. In der Wertachkli­nik Bobingen mussten vergangene Woche zwei Operatione­n abgesagt werden. Ein Arzt ist an Grippe erkrankt.

Unterdesse­n rät Gesundheit­sministeri­n Melanie Huml (CSU) chronisch Kranken, älteren Menschen ab 60 und Schwangere­n, sich auch jetzt noch gegen Grippe impfen zu lassen. Die Impfung muss jedes Jahr wiederholt werden. „Denn der Impfstoff wird immer neu zusammenge­setzt, um den aktuellen Grippevire­n zu begegnen.“

 ?? Foto: dpa ?? Hatschi: Die Zahl der Grippeerkr­ankun gen in Bayern steigt.
Foto: dpa Hatschi: Die Zahl der Grippeerkr­ankun gen in Bayern steigt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany