Augsburger Allgemeine (Land West)
Die Römer von Epfach
Museum Klein und fein: das Abodiacum
Ein Lob ist angebracht: Das kleine Römermuseum in Epfach, dem kleinen Lechort zwischen Landsberg und Schongau, ist tagtäglich geöffnet und der Eintritt ist frei. Wo gibt es sonst noch so etwas? Epfach hieß einmal Abodiacum und wurde von den alten Römern zur gleichen Zeit wie Augsburg (um 15 v. Chr.) ins kommunale Leben gerufen. Als Militärstation an einem wichtigen Lechübergang und an zwei hochrangigen Straßenverbindungen, der Via Claudia Augusta , die von Augsburg aus ins heutige Norditalien führte und der wichtigen Salzstraße zwischen Salzburg (Juvavum) und Bregenz (Brigantium).
Nicht unbedeutend war der Ort also. Er ist immerhin auf einer der ältesten und von Claudius Ptolemäus im 2. Jh. n. Chr. gefertigten Weltkarte vermerkt. Über dieses „Klein-Rom in Epfach“gibt das Museum, das im früheren Feuerwehrhaus eine schöne Heimat gefunden hat, Auskunft.
Berühmtester „Epfacher Römer“war Claudius Paernus Clementianus – in Epfach aufgewachsen und dort auch seinen Lebensabend verbringend – brachte er es bis zum Statthalter in Norcium (Österreich) und sogar in Judäa. Dort als späterer Nachfolger des Pontius Pilatus. Auch gegenwärtig sind die Römer präsent: Ein Brunnenhaus (Nymphäum) ist zu sehen und auf dem nahen Lorenzberg – Standort der römischen Militärstation – wurde ein römischer Brunnen freigelegt. Die dortige Lorenzkirche, errichtet 1751, steht damit auf römischem Grund und auch auf dem Boden eines urchristlichen Vorgängerbaues.
Am Lorenzberg sicherte der Schongauer Landrichter Lorenz Buxler ab 1830 römische Funde. Dabei „verscherbelte“er Steine der antiken Umfassungsmauer nach Augsburg, wo diese zur Reparatur des 1831 hochwasserbeschädigten Lech-Hochablasses gute Dienste leisteten, was – mit Ausnahme der die Transporte ausführenden Flößer und natürlich der Augsburger selbst – nicht allen gut gefiel.
Heinz Münzenrieder Dass dieses Hotel irgendwie anders ist, merkt man schon beim Eintreten. Den Eingang teilt sich das Kip mit der Travelodge. Hinter einer Tür verbirgt sich dann ein kleiner, schwarz gestrichener Raum mit einer Fahrstuhltür. Das sieht zunächst eher nach Privat-Klub aus als nach einem Hotel – aber sobald sich die Fahrstuhltür öffnet, strahlt einem schon das stylische Kip-Marketing entgegen. Eine beleuchtete Fahrstuhlwand mit coolen Bildern drauf, die beim Hochfahren zur Rezeption mitlaufen und Lust aufs Einchecken machen. Kaum öffnet sich die Fahrstuhltür, steht man vor einem durchgesägten Fahrrad und schon lacht einem jemand aus der Rezeptionsbox des Kip entgegen.
Auch die Philosophie ist schräg wie gut: Man braucht ein gutes Nickerchen wie Essen, Wasser und einen freien Internetzugang, aber ein stylisches und bequemes Hotelbett sollte nicht die Welt kosten, meinen die Gründer des Hotels, zwei schottische Brüder. Sie halten, was sie versprechen.
Die Wände in den Zimmern sind schwarz gestrichen. Dazu weiße Regale, Pflanzentapeten, Flachbildfernseher und als Wandschmuck Kip-Sweatshirts. Reduziertes Design, alles andere als ikeachic. Die Nasszelle ist in Weiß gehalten. Weniger ist auch hier mehr. Das gilt auch in Sachen Frühstück. Zum Kauen wird im Kip nichts angeboten, dafür aber an der Rezeption ein ausgezeichneter Kaffee „for free“. Besonders interessant für Familien oder Freunde auf Reisen: Im Kip gibt es auch günstige Gruppenzimmer mit Etagenbetten. Und klar: kostenloses Internet.
Mindestens so gut wie das Design des Hotels ist übrigens auch die Lage. Vor der Haustür eine Bushaltestelle, von der aus man direkt bis nach Soho fahren kann. Hinter dem Hotel die Overground Station „Hackney Central“. Wer einen leichten Schlaf hat, sollte sich ein Zimmer zum Innenhof geben lassen – ansonsten gilt für das Kip: nomen est omen. Im wohl günstigsten Designerhotel des Londoner Ostens lässt es sich prima pennen.
Lea Thies
* In unserer Rubrik „Zimmer-Service“stellen wir Hotels, Pensionen und Ferienhäuser vor, die unsere Redaktionsmitglieder und Mitarbeiter ausprobiert haben und bemerkenswert fanden.