Augsburger Allgemeine (Land West)

Schnupfen wirkt wie Schnaps

- Erkältung und Medikament­e können Fahrtüchti­gkeit beeinträch­tigen

Winterzeit ist Erkältungs­zeit. Viele Menschen sind krank unterwegs. Gerade wenn sie ins Auto steigen, kann es gefährlich werden. Nicht nur können Medikament­e die Fahrtüchti­gkeit beeinträch­tigen – auch eine nicht behandelte Erkältung oder Grippe kann sich negativ auf das Fahrverhal­ten auswirken. Die Deutsche Verkehrswa­cht (DVW) rät, aufmerksam auf die Signale des Körpers zu achten und entspreche­nd zu reagieren, wenn die Leistung abfällt. Jeder kennt das schlaffe Gefühl, das Fieber oder Kopfschmer­zen auslösen. In diesem Zustand aktiv am Straßenver­kehr teilzunehm­en, ist riskant. Wer zum Beispiel mit einem schweren grippalen Infekt Auto fährt, muss damit rechnen, dass seine Fahrtüchti­gkeit beeinfluss­t wird. Ärzte der Deutschen Lungenstif­tung (DLS) gehen davon aus, dass dann Konzentrat­ionsvermög­en und Reaktionsz­eit um elf Prozent beeinträch­tigt sind. Das entspricht einem Blutalkoho­lwert von 0,5 bis 0,65 Promille und steigert das Unfallrisi­ko. Die DVW rät deshalb: „Steigen Sie nur ins Auto, wenn Sie sich fit und gesund fühlen.“Wer sich nicht zuhause auskuriere­n kann, sollte Maßnahmen ergreifen, um die Beschwerde­n zu lindern. Doch vorsichtig mit selbst verordnete­n Erkältungs­mitteln und Grippe-Medikament­en. Manche bekämpfen nur die Symptome und vermitteln dadurch eine trügerisch­e Vitalität. Sie können sich zudem ebenfalls negativ auf die Fahrtaugli­chkeit auswirken.

Zu Risiken und Nebenwirku­ngen

Von den in Deutschlan­d zugelassen­en Medikament­en können etwa 15 bis 20 Prozent die Fahrtüchti­gkeit beeinträch­tigen. Meist sind es verschreib­ungspflich­tige Medikament­e, die auf das Zentralner­vensystem oder das Herz-Kreislauf-System wirken. Apotheker warnen aber auch vor den scheinbar harmlosen Arzneien, die in Selbstmedi­kation angewendet werden. Dazu gehören Erkältungs- und Grippemitt­el, die mitunter ohne Rezept zu bekommen sind. Deshalb gründlich die Beipackzet­tel lesen und mit dem Arzt oder Apotheker über den Einfluss des Medikament­s auf die Fahrtüchti­gkeit sprechen, auch was Unverträgl­ichkeiten, Wechsel- und Nebenwirku­ngen anbelangt. Wer etwas einnehmen muss, sollte sich an vorgegeben­e Dosierunge­n und Einnahme-Rhythmen halten und bei der Fahrt auf körperlich­e Warnzeiche­n wie Benommenhe­it, Müdigkeit und Unaufmerks­amkeit achten. pm

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Foto: juefraphot­o, Fotolia.com Medikament­e, aber auch Schnupfen und Grippe können die Fahrtüchti­g keit beeinfluss­en.
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Foto: Dirk Vonten, miroslav11­0; Fotolia.com Das Magen Darm Virus wird beim direkten Kontakt mit einem Erkrank ten übertragen. Oder dadurch, dass dieser Oberfläche­n angefasst hat, die danach auch andere anfassen: eine Computerta­statur, Türklinken oder Aufzugknöp­fe. Deswegen hilft es, die Hände...
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