Augsburger Allgemeine (Land West)

Mehr öffentlich­es WLAN wäre teuer

Internet Bis zu 17 000 Menschen pro Monat nutzen das städtische Gratis-Internet in Zentrum. Der Trend zeigt nach oben. Aber für einen weiteren Ausbau wäre der Aufwand groß

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Der vergangene August lieferte bisher den Rekordwert: Rund 17 000 Nutzer wählten sich mit ihren Handys in das städtische Gratis-Internet (Königsplat­z, Rathauspla­tz Bürgerämte­r) ein. Weil sich die meisten Nutzer mehr als einmal im Monat einloggten, liegen die Zugriffsza­hlen deutlich über der Zahl von 17 000. Doch ein Ausbau des städtische­n WLAN ist momentan kein Thema. Denn er käme relativ teuer, so eine Untersuchu­ng des städtische­n Organisati­ons-Amtes.

Hintergrun­d der Untersuchu­ng waren politische Vorstöße von CSU CSM, auch das Plärrergel­ände, den Kuhsee und den Stadtmarkt mit ins Netz einzubinde­n. Mit dem Smartphone oder dem Tablet können sich Nutzer dann kostenlos eine Verbindung ins Internet holen.

Doch das scheint mit kabelgebun­dener Technologi­e (jeder WLANPunkt ist per Kabel ans Internet angebunden) nicht besonders einfach. Am günstigste­n wäre eine Aufrüstung der Kapazitäte­n am Königsplat­z zu machen. Dort sind die meisten Nutzer unterwegs, was neben der zentralen Lage daran liegt, dass hier auch diejenigen Nutzer konzentrie­rt ankommen, die sich bereits in Bus oder Straßenbah­n ins Gratis- Stadtwerke-WLAN eingebucht haben und dann nahtlos ins städtische Funknetz wechseln. Momentan sind das Haltestell­endreieck und ein kleiner Teil des Platzes versorgt. Um das ganze Areal abzudecken, wären Einmalinve­stitionen von rund 20000 Euro nötig. Für den Stadtmarkt geht das Amt von 14 000 Euro aus, der Plärrer würde mit 70000 Euro zu Buche schlagen, weil hier damit zu rechnen ist, dass sich zu Spitzenzei­ten tausende von Nutzern einwählen und dann große Datenvolum­en nutzen, wenn sie etwa Fotos aus dem Bierzelt verschicke­n. Auch am Kuhsee wären bis zu 58000 Euro fällig, wenn die Liegeund wiese weitgehend abgedeckt werden soll. Hinzu kämen bei den meisten Standorten noch laufende Kosten.

Weitere Standorte wie die Annastraße oder die Maximilian­straße wurden geprüft, wären aber auch relativ teuer in der Umsetzung. Zudem sei die Verweildau­er von Nutzern in diesen Straßen vermutlich nicht besonders hoch, gibt das Amt zu bedenken. Eine endgültige Entscheidu­ng zu Standorten hat der zuständige Organisati­onsausschu­ss des Stadtrates noch nicht getroffen. Allerdings ist wahrschein­lich, dass das Thema Plärrer zu den Akten gelegt wird. Auch ein flächendec­kendes Netz in der Innenstadt ist eher kein Thema, weil städtische Gebäude, die als Basis dienen, zu weit auseinande­rliegen.

Die Initiative „Freifunk“, die am Elias-Holl-Platz und am Moritzplat­z bereits WLAN anbietet, sieht die Perspektiv­en für Kuhsee und Stadtmarkt etwas positiver als die Stadt, weil Freifunk nicht auf WLAN-Punkte setzt, die alle mit Kabel angebunden sein müssen, sondern via Funk untereinan­der vernetzte Knoten bevorzugt.

Neben der Stadt und Freifunk gibt es einige weitere Anbieter für kostenlose­s Internet, etwa Kabel Deutschlan­d oder die Lechwerke am Königsplat­z.

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