Augsburger Allgemeine (Land West)

Mütze auf!

Wetter Wie sich die Eiseskälte auf unsere Gesundheit auswirkt

- VON STEPHANIE SARTOR

Nein, dieser Winter ist wahrlich nichts für Warmdusche­r. Eiszapfen und Schneegest­öber, Menschen mit nach oben gekrempelt­en Kragen und rotbackige­n Kältegesic­htern, die unter dicken Wollmützen hervorspit­zeln, gehören seit Wochen zum Alltag. Was dieses bitterkalt­e Wetter mit uns macht, damit befasst sich die Medizin-Meteorolog­in Angelika Grätz vom Deutschen Wetterdien­st. Und die rät: Raus in die Kälte! Für gesunde Menschen seien die Temperatur­en nicht gefährlich. Sogar bei einer Erkältung sei mäßige Bewegung im Freien gut. Zur Grundausst­attung gehört in diesen Tagen vor allem eine warme Mütze. „Der Kopf muss besonders gut geschützt sein. Dort wird am meisten Energie abgezogen“, sagt Grätz.

Besonders wichtig ist außerdem vor allem eines: viel trinken. Denn nicht nur im Sommer haben wir einen erhöhten Flüssigkei­tsbedarf, sondern auch im Winter. Schuld ist die geringe Luftfeucht­igkeit, der wir in überheizte­n Räumen ausgesetzt sind. Auch durch den Wechsel von drinnen nach draußen läuft der Körper Gefahr, schneller auszutrock­nen.

Während gesunde Menschen der derzeitige­n Eiseskälte relativ gelassen begegnen können, kann sie für Menschen mit Herz-KreislaufE­rkrankunge­n gefährlich werden: „Die Gefäße ziehen sich zusammen, das Herz muss stärker arbeiten“, erklärt Grätz. Und Kardiologe Dr. Hans-Martin Linsenmeye­r ergänzt: „Kalte Luft kann Angina-PectorisAn­fälle bei Menschen mit Herzerkran­kungen auslösen.“Das Einatmen der eisigen Luft reizt zudem die Bronchien, die sich zusammenzi­ehen. Für Patienten, die unter Asthma leiden, kann das problemati­sch werden.

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Foto: Fotolia

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