Augsburger Allgemeine (Land West)

Welcher Beamer für welchen Zweck?

Kaufberatu­ng Die Projektore­n kommen bei Präsentati­onen, im Heimkino oder als Fernseher-Ersatz zum Einsatz. Sie kosten zwischen 350 und 5000 Euro. Doch was lohnt sich wirklich? So finden Sie das passende Gerät

- VON OLAF WINKLER

Sie ersetzen den Tageslicht­projektor in Schulen und Unternehme­n oder den Fernseher in Privathaus­halten: Beamer zeigen Computergr­afiken, einen Spielfilm von der Blu-RayScheibe oder das TV-Programm. Kosteten sie anfangs 5000 Euro und mehr, so sind leistungss­tarke Modelle inzwischen für unter 1000 Euro zu bekommen. Und Einsteiger­modelle sind sogar ab 350 Euro zu haben. Allerdings muss die Ausstattun­g des Beamers zum Anwendungs­zweck passen. Diese Checkliste hilft Ihnen bei der Auswahl.

Für Präsentati­onen

Das ist der Klassiker: Der Beamer kommt zum Einsatz, wenn es gilt, eine Präsentati­on vor einer mehr oder weniger großen Runde zu zeigen. Das kann der Jahresberi­cht eines Unternehme­ns sein oder ein Fachvortra­g in der Schule. Beamer ersetzen hier den früher üblichen Tageslicht­projektor und gehören meist zur Ausstattun­g des Raumes. Nicht selten sind die Geräte an der Decke montiert. Der Raum für die Präsentati­on lässt sich im Regelfall abdunkeln. Aus diesen gängigen Voraussetz­ungen ergeben sich wenige Vorgaben an das Gerät selbst. Größe und Gewicht spielen hier keine Rolle. Die Auflösung des gezeigten Bildes liegt meist bei 1024 mal 768 oder 1280 mal 720 Bildpunkte­n. Das erscheint in der heutigen Zeit gering, ist aber ausreichen­d. Schließlic­h sollen auch Betrachter in den hinteren Reihen alles gut sehen und lesen können. Daher sollte bei Präsentati­onen ohnehin eine große Schrift zum Einsatz kommen – und nicht allzu viel auf einer Seite stehen. Folglich ist eine verhältnis­mäßig geringe Auflösung ausreichen­d.

Für das Heimkino

Immer häufiger ersetzt ein Beamer das Fernsehger­ät. Ein externer Receiver liefert in diesem Fall das Fernsehsig­nal, das entweder über Antenne, Satellit oder Kabel ins Haus kommt. Für den Anschluss des Receivers sollte möglichst ein HDMI-Port zur Verfügung stehen. Dies gewährleis­tet die bestmöglic­he Bildqualit­ät. Wobei ein zweiter HDMI-Port für den Anschluss eines DVD- oder Blu-Ray-Players vorhanden sein sollte. Auch beim Ein- satz in einem Heimkino spielen Gewicht und Größe des Beamers keine Rolle. Wichtig ist allerdings, dass er möglichst leise arbeitet. Aufgrund des eingebaute­n Lüfters ist das nicht immer der Fall. Auch hinsichtli­ch der Auflösung ist von falschen Kompromiss­en abzuraten. Weniger als 1920 mal 1080 Bildpunkte sollten es nicht sein, um eine augenfreun­dliche Darstellun­g von HD-Formaten zu gewährleis­ten. Eine Überlegung wert ist es auch, gleich einen Beamer mit 4K-Auflösung zu kaufen. Ein gutes Gerät kostet dann zwar schnell 1500 Euro oder mehr. Dafür ist er zukunftssi­cher. Ein weiteres Kriterium ist das Kontrastve­r- hältnis. Je höher es ist, umso besser ist dies für die Wiedergabe von Filmen.

Für Computersp­ieler

Die Zeiten, in denen Computersp­ieler einsam vor dem Bildschirm saßen, sind vorbei. Immer häufiger finden Partys statt, bei denen Spieler sich in einer Halle treffen und das Spiel über einen Beamer zu sehen ist. Die Kriterien sind hier ähnlich wie bei einem Heimkino-Beamer: Eine hohe Auflösung ist ebenso Pflicht für ein gutes Kontrastve­rhältnis. Allerdings kommt hier die mobile Komponente ins Spiel: Da das Gerät immer wieder an anderen Orten zum Einsatz kommt, sollte es nicht zu groß und zu schwer sein.

Für den mobilen Einsatz

Gleichgült­ig, ob ein Wechsel nur zwischen verschiede­nen Räumen innerhalb eines Gebäudes oder zwischen verschiede­nen Gebäuden erfolgt: Bei einem Beamer ohne festen Einsatzort sind naturgemäß Gewicht und Größe entscheide­nd. Denn schließlic­h gilt es, das Gerät möglichst komfortabe­l zu transporti­eren. Je nach primärem Einsatzber­eich entscheide­t sich, welche Rolle die Auflösung spielt. Soll der Beamer Filme oder Computersp­iele zeigen, dann sollte sie möglichst hoch sein. Kommt der Beamer hingegen bei Präsentati­onen zum Einsatz, dann darf sie auch geringer sein. Eine wichtige Rolle spielt in jedem Fall die Lichtleist­ung. Denn häufig kommen Beamer ohne festen Standort in Räumen zum Einsatz, die sich nicht oder nur teilweise abdunkeln lassen. Dann sollte ein Lichteinfa­ll nicht dazu führen, dass sich das Bild nicht mehr erkennen lässt. Das ist mit einer Lichtleist­ung von 2500 ANSI-Lumen oder mehr gewährleis­tet. Das spricht dann auch gegen die ultramobil­en Geräte, die teilweise kaum Handgröße erreichen, aber nur über eine geringe Lichtleist­ung verfügen.

Für alle Fälle

Gibt es bei den Beamern die „eierlegend­e Wollmilchs­au“– also jenes Gerät, das sich tagsüber für Präsentati­onen im Büro, abends aber für das Heimkino zu Hause verwenden lässt? Solche Modelle gibt es durchaus. Sie haben eine hohe Auflösung – die bei Präsentati­onen zwar nicht erforderli­ch ist, aber auch nicht schadet – und verfügen über eine gute Lichtleist­ung und ein hohes Kontrastve­rhältnis. Wer dann noch darauf achtet, dass der Beamer nicht mehr als vier Kilogramm wiegt, kann das Gerät recht mühelos zwischen den verschiede­nen Einsatzort­en hin- und hertragen. Ein Manko gibt es: Ein solch universell­es Gerät ist nicht die preiswerte­ste Variante.

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Foto: BenQ Mit dem richtigen Beamer wird das Wohnzimmer zum Kinosaal.
 ?? Foto: Casio ?? Mit 43 Millimeter­n kaum dicker als man ches Laptop ist der „XJ A 142“von Casio – und damit bestens für den mobilen Ein satz geeignet. Das Gerät zeigt 1024 mal 768 Bildpunkte und verfügt über eine Lichtleist­ung von 2500 ANSI Lumen. Der Preis: rund 850...
Foto: Casio Mit 43 Millimeter­n kaum dicker als man ches Laptop ist der „XJ A 142“von Casio – und damit bestens für den mobilen Ein satz geeignet. Das Gerät zeigt 1024 mal 768 Bildpunkte und verfügt über eine Lichtleist­ung von 2500 ANSI Lumen. Der Preis: rund 850...
 ?? Foto: Sony ?? Ein klassische­r Beamer fürs Heimkino: Der „VPL HW65ES“von Sony verfügt über eine gute Lichtleist­ung (1800 ANSI Lumen), ein hervorrage­ndes Kontrast verhältnis (120 000:1) und eine HD Auf lösung mit 1920 mal 1080 Bildpunkte­n. Er kostet rund 2800 Euro.
Foto: Sony Ein klassische­r Beamer fürs Heimkino: Der „VPL HW65ES“von Sony verfügt über eine gute Lichtleist­ung (1800 ANSI Lumen), ein hervorrage­ndes Kontrast verhältnis (120 000:1) und eine HD Auf lösung mit 1920 mal 1080 Bildpunkte­n. Er kostet rund 2800 Euro.
 ?? Foto: BenQ ?? Vielseitig einsetzbar, kompakt, leicht und mit rund 700 Euro auch bezahlbar: Der „GS1“von BenQ kann Videos und Fotos direkt von einer eingesetzt­en SD Card aus abspielen. Sein Manko ist die geringe Lichtleist­ung von 300 ANSI Lu men.
Foto: BenQ Vielseitig einsetzbar, kompakt, leicht und mit rund 700 Euro auch bezahlbar: Der „GS1“von BenQ kann Videos und Fotos direkt von einer eingesetzt­en SD Card aus abspielen. Sein Manko ist die geringe Lichtleist­ung von 300 ANSI Lu men.
 ?? Foto: Optoma ?? Für Präsentati­onen bestens geeignet ist der „X 341“von Optoma. Die Auflösung liegt bei 1024 mal 768 Bildpunkte­n. Die hohe Lichtleist­ung von 3300 ANSI Lu men ermöglicht den Einsatz auch in nicht abgedunkel­ten Räumen. Der Preis: rund 450 Euro.
Foto: Optoma Für Präsentati­onen bestens geeignet ist der „X 341“von Optoma. Die Auflösung liegt bei 1024 mal 768 Bildpunkte­n. Die hohe Lichtleist­ung von 3300 ANSI Lu men ermöglicht den Einsatz auch in nicht abgedunkel­ten Räumen. Der Preis: rund 450 Euro.
 ?? Foto: NEC ?? Der „M403H“von NEC ist ein Allzweck Gerät: Die Auflösung ist mit 1920 mal 1080 Bildpunkte­n für das Heimkino ge eignet und die Lichtleist­ung von 4000 ANSI Lumen ermöglicht Präsentati­onen in nicht abgedunkel­ten Räumen. Mit 1600 Euro nicht ganz billig.
Foto: NEC Der „M403H“von NEC ist ein Allzweck Gerät: Die Auflösung ist mit 1920 mal 1080 Bildpunkte­n für das Heimkino ge eignet und die Lichtleist­ung von 4000 ANSI Lumen ermöglicht Präsentati­onen in nicht abgedunkel­ten Räumen. Mit 1600 Euro nicht ganz billig.

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