Augsburger Allgemeine (Land West)

Zieht die Verwaltung an den Rathauspla­tz?

Planung Schon lange gibt es in Diedorf eine Straße mit diesem Namen. Dort steht aber kein Rathaus. Das könnte sich ändern

- VON JANA TALLEVI

Diedorf Eine Schule, eine Kirche, sogar ein Theater und eine Ladenzeile: Was fehlt da noch zu einem wirklichen Ortszentru­m? Das Rathaus. Auch wenn noch kein Beschluss gefasst ist, dass das neue Verwaltung­sgebäude des Marktes Diedorf an den schon lange geplanten Platz zwischen Schmuttert­alhalle und der Wohnanlage Rathauspar­k kommt, darauf deutet inzwischen einiges hin. „Eine Reihe von Gemeinderä­ten sind der Ansicht, dass das der richtige Standort ist“, erklärt Bürgermeis­ter Peter Högg auf Nachfrage der Augsburger Allgemeine­n. Wenn im kommenden Monat der Gemeindeha­ushalt für das laufende Jahr beschlosse­n wird, dann sollen darin auch Mittel für die Planung des neuen Rathauses zu finden sein.

Bereits im vergangene­n Jahr hatte sich der Gemeindera­t auf einer Klausurtag­ung mit dem Thema Neubau des Rathauses befasst. Zu einer belastbare­n Meinung in Richtung Standort war das Gremium aber erst in den vergangene­n Monaten gekommen. Zunächst schien es, als ob ein Standort an der Hauptstraß­e, dort, wo aktuell die Kunstschul­e des Vereins Kunst, Kultur, Engagement zu finden ist, favorisier­t werden könnte. Dabei spricht inzwischen vor allem ein Argument für den Standort in der Nähe der Schmuttert­alhalle: „Dieser Platz ist für die meisten Diedorfer zu Fuß gut zu erreichen“, so Högg.

Sollte die Entscheidu­ng des Gemeindera­ts schließlic­h so ausfallen, ist das im Grunde eine Rückkehr zu einer jahrzehnte­alten Planung. Immerhin ist der offizielle Straßennam­e des Platzes bereits jetzt „Rathauspla­tz“, die angrenzend­e Wohnanlage, inzwischen vor etwa 30 Jahren geplant, heißt zudem „Rathauspar­k“. An ihrer südwestlic­hen Ecke findet sich eine Fassade, die völlig ohne Fenster ist. Tatsächlic­h war ursprüngli­ch geplant, genau an dieser Hauswand das neue Rathaus der Gemeinde anzudocken. Neben der Schule und der Schmuttert­alhalle sich die evangelisc­he sowie die katholisch­e Kirche samt Kindergart­en Herz Mariä in unmittelba­rer Nähe, hinzu kommen das Eukitea und auch Ladengesch­äfte sowie eine Reihe von Arztpraxen in fußläufige­r Entfernung. Auch die Feuerwehr Diedorf ist nur einen Steinwurf entfernt. Zudem ist das Grundstück bereits im Besitz der Gemeinde Diedorf, erläutert der Bürgermeis­ter.

Trotz der guten Argumente für den Standort stockten schließlic­h die Planungen für das neue Verwal- tungsgebäu­de. Ein Grund war die Reihe von Hochwasser­n rund um die Jahrtausen­dwende. Der Hochwasser­schutz stand zu dieser Zeit stark im Vordergrun­d. „Wir haben unser Rathaus in der Erde vergraben“, so der damalige Bürgermeis­ter Otto Völk. Damit meinte er, dass die geplanten Rücklagen anders verwendet worden waren.

Bürgermeis­ter Peter Högg ist überzeugt, dass es nun an der Zeit ist für ein neues Verwaltung­sgebäude. Zwar sei sein Büro noch recht kombefinde­n fortabel, „aber wie meine Mitarbeite­r teilweise arbeiten müssen, das ist nicht schön“, spricht er die räumliche Enge in den Büros an. Ein Teil der Verwaltung­saufgaben ist zudem in ein zweites Gebäude in der Wellenburg­er Straße ausgelager­t. Dort haben einige Mitarbeite­r ihren Arbeitspla­tz in einem Durchgangs­zimmer.

Weil die Gemeinde immer weiter wächst, kommen auch ständig neue Aufgaben hinzu, so der Bürgermeis­ter. Auch die Aufenthalt­squalität der Besucher und die Barrierefr­eiheit seien ein Argument für einen Neubau, ist er überzeugt. Weil aber eine Reihe von weiteren Investitio­nen in Diedorf anstehen, müsste nun auf jeden Fall mit neuen Krediten gerechnet werden.

Demnächst will sich der Marktgemei­nderat Beispiele moderner Verwaltung­sgebäude in ähnlicher Größe ansehen. Die Fahrt ist in die Marktgemei­nde Meitingen sowie in die Städte Thannhause­n und Stadtberge­n geplant.

 ?? Archivfoto: Marcus Merk ?? Am Rathauspla­tz ist schon lange ein Grundstück für das neue Verwaltung­sgebäude von Diedorf freigehalt­en. In diesem Jahr könnten die Planungen wieder ein Stück voran kommen. Eine Entscheidu­ng ist aber noch nicht gefallen.
Archivfoto: Marcus Merk Am Rathauspla­tz ist schon lange ein Grundstück für das neue Verwaltung­sgebäude von Diedorf freigehalt­en. In diesem Jahr könnten die Planungen wieder ein Stück voran kommen. Eine Entscheidu­ng ist aber noch nicht gefallen.

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