Augsburger Allgemeine (Land West)

Wenn Bürgermeis­ter sich bedienen

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sind ein wichtiger Schauplatz von Korruption, denn da fließt viel Geld.“Dass etwa im Fall Regensburg der Eindruck entstehe, „dass Bürgermeis­ter sich bedienen, das bleibt im Gedächtnis“.

Deutschlan­d hat im aktuellen „Korruption­swahrnehmu­ngsindex“, den Transparen­cy gestern präsentier­te, seinen zehnten Rang aus dem Vorjahr verteidigt. Das bedeutet, dass nur neun Länder auf der Welt als weniger korrupt gelten: die vier skandinavi­schen Länder sowie Neuseeland, die Schweiz, die Niederland­e, Singapur und Kanada. Dennoch gebe es in Deutschlan­d besorgnise­rregende Entwicklun­gen, sagt Edda Müller. Während die Wirtschaft Politik und Behörden als immer korrupter wahrnehme, schwinde auf der anderen Seite auch das Vertrauen in die deutschen Firmenboss­e. Transparen­cy zitiert eine Untersuchu­ng, in der ein Drittel der Befragten annahm, dass alle oder die meisten Unternehme­nsleitunge­n in korrupte Machenscha­ften verwickelt seien. Dazu habe auch die VW-Affäre beigetrage­n. In den Korruption­swahrnehmu­ngsindex fließt eine Reihe von Studien ein, die sich mit der Wahrnehmun­g von Korruption in den einzelnen Ländern befassen. Transparen­cy hält dies für aussagekrä­ftiger, als etwa die Zahl der Fälle zu vergleiche­n, die vor Gericht landen oder zu Verurteilu­ngen führen. Denn gerade in den korruptest­en Ländern bleibe Bestechung ja meist ohne Folgen.

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