Augsburger Allgemeine (Land West)

Hohe Bußgelder

Wohnen Kurzeitver­mietungen florieren in den Städten. Wie die SPD dagegen vorgehen will

-

München

Die Landtags-SPD will die florierend­e Kurzzeitve­rmietung von Wohnungen an reiche Touristen und Geschäftsl­eute in Bayerns Städten eindämmen. Der wohnungspo­litische Sprecher Andreas Lotte forderte eine Verzehnfac­hung des maximal möglichen Bußgelds für die Vermieter – von bisher 50 000 auf eine halbe Millionen Euro.

Laut SPD-Gesetzentw­urf soll die touristisc­he Vermietung von Wohnungen für allerhöchs­tens sechs Wochen erlaubt sein. Wohnungsve­rwalter und Vermittler sollten den Behörden Auskunft erteilen. Das Angebot kurzfristi­ger Vermietung­en und Werbung dafür sollen künftig als Ordnungswi­drigkeit geahndet werden. „Der Wohnungsma­ngel in bayerische­n Ballungsge­bieten lässt die Mieten explodiere­n“, sagte Lotte. „Daher ist es besonders ärgerlich, wenn vorhandene Wohnungen dem Markt entzogen werden, indem sie gewerblich genutzt werden.“

Das Gesetz zielt unter anderem auf reiche Medizintou­risten aus dem Mittleren Osten, von denen alljährlic­h mehrere tausend nach München kommen, um sich behandeln oder operieren zu lassen. In Bayern gibt es zwar ein Gesetz gegen die Zweckentfr­emdung von Wohnraum, dieses läuft aber in diesem Jahr aus. Der Gesetzentw­urf der SPD für eine Neuregelun­g sieht scharfe Zwangsmaßn­ahmen vor: So sollen die Kommunen das Recht erhalten, zweckentfr­emdete Wohnungen zwangsweis­e zu räumen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany