Augsburger Allgemeine (Land West)

Ministeriu­m prüft Landratsam­t

Rechtsstre­it um das Riedberger Horn

- VON ULI BACHMEIER

München

Im Streit um das Skiliftpro­jekt am Riedberger Horn prüft jetzt das Innenminis­terium die Rechtswirk­samkeit eines Gemeindera­tsbeschlus­ses in Obermaisel­stein. Im Mittelpunk­t steht dabei aber nicht der Gemeindera­t, sondern das Landratsam­t Oberallgäu.

Wie sich bei einer hitzigen Debatte im Landtag herausstel­lte, kann der Vorwurf, fünf der neun Gemeinderä­te hätten rechtswidr­ig in eigener Sache abgestimmt, wohl nicht aufrechter­halten werden. Der Allgäuer CSU-Abgeordnet­e Eric Beißwenger und sein Kollege Otto Lederer wiesen darauf hin, dass der Gemeindera­t vor der Abstimmung über den Teilfläche­nnutzungsp­lan beim Landratsam­t angefragt habe, ob der gesamte Gemeindera­t abstimmen darf, obwohl fünf seiner neun Mitglieder Gesellscha­fter jener OHG sind, die von dem Skiliftpro­jekt profitiere­n könnte. Das Landratsam­t habe daraufhin erklärt, sie seien sogar dazu verpflicht­et. Daraus folgt nach Auffassung Beißwenger­s: „Das Verhalten der Gemeinderä­te war völlig in Ordnung.“

Ob die Rechtsausk­unft des Landratsam­tes korrekt war, soll nun vom Innenminis­terium geklärt werden. Wie berichtet, hatten Projektgeg­ner ein Rechtsguta­chten vorgelegt, das erhebliche Zweifel an der Wirksamkei­t des Gemeindera­tsbeschlus­ses aufwirft. Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) sicherte eine „sorgfältig­e Prüfung“zu.

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