Augsburger Allgemeine (Land West)
23 Persönlichkeiten
Split Ein unheimlicher Psychiatrie-Patient
Die Psychiaterin Dr. Fletcher (Betty Buckley) hat in ihrer langen Karriere schon viele bizarre Fälle erlebt. Aber keiner davon gleicht ihrem Patienten Kevin (James McAvoy), in dem angeblich 23 verschiedene Persönlichkeiten hausen. Der Modeenthusiast will den Eindruck vermitteln, die Situation im Griff zu haben. Frau Doktor hegt da einige Zweifel.
Teenager Casey (Anya TaylorJoy) ist eine Außenseiterin, die vom Vater ihrer beiden Bekannten nach Hause chauffiert werden soll. Das Lenkrad übernimmt allerdings eine besonders unangenehme Personifizierung aus Kevins Repertoire. Die drei Mädels finden sich in einem speziell ausgebauten Gefängnis wieder und müssen sich bald mit Kevins unterschiedlichen Verkörperungen auseinandersetzen. Diese sind mehr oder minder gefährlich, aber sie alle wissen, dass etwas Böses eintritt.
Erdacht und inszeniert hat diese Geschichte M. Night Shyamalan, der mit dem stillen Geister-Drama „The Sixth Sense“Weltruhm erlangte. Seine Filme schließt er meist mit einer krassen Wendung ab, auch „Split“endet absolut unerwartet. Leider driftet der Regisseur ins Fantasy-Genre ab und seine Geschichte geht am Ende die Wände hoch. Das hätte der Film nicht gebraucht, hier wird ein brillanter Psycho-Schocker eingerissen, den Shyamalan anderthalb Stunden lang liebevoll entwickelt hat. Der wandelbare James McAvoy überzeugt in jeder einzelnen Rolle. Auch die junge, hochtalentierte Anya Taylor-Joy erweist sich mit ihren markanten Gesichtszügen als eine Idealbesetzung. *** Filmstart in vielen Kinos der Region