Augsburger Allgemeine (Land West)

23 Persönlich­keiten

Split Ein unheimlich­er Psychiatri­e-Patient

- VON ANDRÉ WESCHE

Die Psychiater­in Dr. Fletcher (Betty Buckley) hat in ihrer langen Karriere schon viele bizarre Fälle erlebt. Aber keiner davon gleicht ihrem Patienten Kevin (James McAvoy), in dem angeblich 23 verschiede­ne Persönlich­keiten hausen. Der Modeenthus­iast will den Eindruck vermitteln, die Situation im Griff zu haben. Frau Doktor hegt da einige Zweifel.

Teenager Casey (Anya TaylorJoy) ist eine Außenseite­rin, die vom Vater ihrer beiden Bekannten nach Hause chauffiert werden soll. Das Lenkrad übernimmt allerdings eine besonders unangenehm­e Personifiz­ierung aus Kevins Repertoire. Die drei Mädels finden sich in einem speziell ausgebaute­n Gefängnis wieder und müssen sich bald mit Kevins unterschie­dlichen Verkörperu­ngen auseinande­rsetzen. Diese sind mehr oder minder gefährlich, aber sie alle wissen, dass etwas Böses eintritt.

Erdacht und inszeniert hat diese Geschichte M. Night Shyamalan, der mit dem stillen Geister-Drama „The Sixth Sense“Weltruhm erlangte. Seine Filme schließt er meist mit einer krassen Wendung ab, auch „Split“endet absolut unerwartet. Leider driftet der Regisseur ins Fantasy-Genre ab und seine Geschichte geht am Ende die Wände hoch. Das hätte der Film nicht gebraucht, hier wird ein brillanter Psycho-Schocker eingerisse­n, den Shyamalan anderthalb Stunden lang liebevoll entwickelt hat. Der wandelbare James McAvoy überzeugt in jeder einzelnen Rolle. Auch die junge, hochtalent­ierte Anya Taylor-Joy erweist sich mit ihren markanten Gesichtszü­gen als eine Idealbeset­zung. *** Filmstart in vielen Kinos der Region

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Foto:Universal Pict. Kevin (James McAvoy) lebt mit 23 Per sönlichkei­ten.

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