Augsburger Allgemeine (Land West)

Begrüßen wie einst die Ritter

Capito Benimmschu­le Expertin Susanne Erdmann erklärt dir heute, weshalb ein Handschlag ein Freundscha­ftszeichen ist und woher dieser Brauch kommt

- Jede Woche donnerstag­s gibt Expertin Susanne Erdmann auf Capito Benimmtipp­s. In der neuen Serie „Capito-Benimmschu­le“erklärt sie, wie die Regeln aussehen, und auch, wie manche davon entstanden sind. Manche kennst du vielleicht schon, manche sind neu. Ob u

Einem Menschen die Hand zu geben, ist ein Freundesze­ichen. Auch dieses Begrüßungs­ritual kommt aus der Ritterzeit. Susanne Erdmann erklärt: „Damals hatten die Ritter ihr Schwert auf der linken Seite getragen. Wer die rechte Hand gab, konnte nicht zur Waffe greifen. Er hatte also friedliche Absichten. Deshalb begrüßt man auch heute noch Menschen mit der rechten Hand. Das gilt auch für Linkshände­r.“Manchmal sagt man zwar, „die Linke kommt von Herzen“, „doch ist es besser, wenn du zur Begrüßung die rechte Hand gibst“, sagt Susanne Erdmann.

Beim Handschlag gibt es auch einiges zu beachten. Wenn man sich so begrüßt, sollte man dabei kurz die Hand zusammendr­ücken. Nicht zu stark, nicht zu lange und auch nicht zu sehr die Hand dabei schütteln. Zwei bis drei Sekunden sollte das Ganze nur dauern.

Und wer streckt zuerst die Hand aus? Normalerwe­ise sollten Erwachsene Kindern zuerst die Hand geben. Denn sie sind die Ranghöhere­n. Rang bedeutet, wie wichtig jemand ist. Und da ist der Ältere in der Regel wichtiger als der Jüngere. Deshalb ist der Ältere dann der Ranghöhere.

Aber häufig erwarten die Erwachsene­n, dass die Kinder zuerst die Hand geben. Sie freuen sich darüber, wenn dies dann auch geschieht. Für Kinder gilt: Als Kind muss man Fremden nicht die Hand geben. Wenn aber deine Eltern Gäste bekommen, kannst du diese mit Handschlag begrüßen. Damit zeigst du: Schön, dass du da bist, willkommen. Ein Handschlag ist ein Zeichen der Höflichkei­t. Wenn du nicht die Hand geben möchtest, dann begrüßt du die Gäste oder andere Menschen einfach mit Worten. „Gar nicht zu grüßen wäre äußerst unhöflich“, sagt Susanne Erdmann.

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Susanne Erdmann

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