Augsburger Allgemeine (Land West)
Tragödie statt Krimi
Tipp des Tages Gleich zwei Verbrechen beschäftigen die ARD-Kommissare in Bozen
Da hat eine junge TV-Kommissarin nach drei Folgen endlich ihr Privatleben im Griff, droht ihr der geliebte Gatte genommen zu werden. Manchmal bekommen eben auch die Angehörigen der Kommissare deren Job zu spüren – wie jetzt in „Kripo Bozen“.
Die hohen Südtiroler Berge stehen drohend, eine Straße windet sich hindurch, ein Wagen fährt schnell dahin. Darin sitzen die Kommissarin Sonja Schwarz (Chiara Schoras) und ihr Mann Thomas (Xaver Hutter). Doch das Auto gerät plötzlich ins Schlingern. Während sie nahezu unversehrt aussteigt, wird er lebensgefährlich verletzt ins Krankenhaus gebracht, wo er um sein Leben ringt. Als Kollege Matteo Zanchetti (Tobias Oertel) den Unfallort untersucht, findet er ein Projektil und ahnt: Dieser Mordanschlag galt ihm selbst.
Parallel dazu wird im Fall eines tödlich verunglückten Mannes ermittelt, der mit dem Mountainbike in eine heimtückisch gelegte Nagelfalle raste. Diese Nebenhandlung hätte es gar nicht gebraucht, denn das eigentliche Geschehen ist spannend genug. Doch vermutlich wollten Autor und Regisseur zwei Familiendramen erzählen.
Schoras ist in nahezu jeder Szene im Bild. „Sie ist immer auf höchstpersönliche Weise involviert. Das macht es so besonders“, sagt die Schauspielerin über ihre Rolle und verrät: „In den neuen Folgen wird es sehr traurige Momente geben, die alles grundlegend verändern.“Wie die Kommissarin damit umgeht, ist spannend. Dazu kommt die eindrucksvolle Bergkulisse. Vor allem das Finale des Films, der mehr Tragödie ist als Krimi, ist in jeglicher Hinsicht der Gipfel.