Augsburger Allgemeine (Land West)
Junge Preisträger wären eine mutige Vorgabe
Zum Artikel „Mehr Profil für den Brecht preis“vom 19. Januar: Den Brechtpreis im Zweijahresrhythmus zu vergeben, bedeutet sicherlich eine Stärkung seiner Wahrnehmung. Eine Orientierungshilfe für die Jury ist gewiss ebenfalls sinnvoll; Brecht hat den Kleistpreis allerdings in deutlich jüngeren Jahren erhalten, aber so explosive Talente sind natürlich selten. Immerhin möchte ich anmerken, dass auch die jüngeren der bisherigen Preisträger mit 40+ doch eher zu den Arrivierten zählen. Um die dreißig schiene mir eine mutigere Vorgabe, die angesichts der zahlreichen Literaturpreisauslobungen landauf, landab noch einmal für mehr Aufmerksamkeit sorgen könnte.
Die Leitung des Brechtfestivals in den nächsten Jahren bereits in diesem Februar zu fixieren, ist aus meiner Sicht sehr zu begrüßen. Das prägnante Programm von Patrick Wengenroth für dieses Jahr lässt mich hoffen, dass er ein Angebot zum Weitermachen nicht ablehnen würde.
Künstlerresidenz im Brechthaus – auch das halte ich für einen sehr glücklichen Einfall. Augsburg tritt damit in „Konkurrenz“zu Svendborg, es könnte ein schöner Verbund entstehen. Vielleicht sollte man auch Brecht-Forschende als Bewerber um diese Residenz zulassen. Und als Tüpfelchen auf dem i zwei, drei Stipendien ausloben?
Augsburg Vorsitzender des Bert Brecht Kreises
Dr. Michael Friedrichs,