Augsburger Allgemeine (Land West)
Stolz auf den Augsburger Weg
Augsburg hat das geschafft, woran München gescheitert ist. In der Fuggerstadt wurde ein Kompromiss gefunden, wie man im öffentlichen Raum den Opfern des Nationalsozialismus gedenken kann. Während sich der Stadtrat in der Landeshauptstadt gegen Stolpersteine aussprach, hatte man sich in Augsburg darauf geeinigt. Allerdings mit der Prämisse, Alternativen als Erinnerungszeichen anzubieten. Das ist mit den Erinnerungstafeln geschehen. Und auch das neue Online-Gedenkbuch ist ein Gedenken im öffentlichen Raum. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Menschen aufrecht zu halten, die dem nationalsozialistischen Regime zum Opfer fielen.
Es ist wichtig, nachfolgende Generationen weiterhin darüber aufzuklären, welche Verbrechen den Menschen angetan wurden. Gerade in Zeiten, in denen sich der Rechtspopulismus ausbreitet und Ressentiments geschürt werden. Die bürgerlichen Initiativen und die Stadt können stolz auf den erreichten „Augsburger Weg“sein. und Tafeln werden in größtmöglicher Nähe zum letzten freiwillig gewählten Wohnort eines Opfers der Nationalsozialisten angebracht. Auf den Zeichen werden die Daten der Opfer eingraviert.
Angela Bachmair findet, dass Augsburg einen riesigen Schritt in Sachen Erinnerungskultur getan hat. „Während in München die Diskussionsgruppen nicht mehr miteinander reden, haben wir in Augsburg den Konflikt zwischen Stolperstein-Befürwortern und -gegnern mit dem ,Augsburger Weg‘ bewältigt.“Zur Erklärung: der Augsburger Weg beinhaltet die Erinnerungstafeln als Alternative zu den umstrittenen Stolpersteinen, wie auch das Gedenkbuch. O
Die Stadt Augsburg ver anstaltet zusammen mit der Erinne rungswerkstatt am Holocaust Gedenktag Freitag, 27. Januar, eine Gedenkfeier für die Augsburger Opfer der Nazi Dikta tur. Die Feier beginnt um 18 Uhr im Oberen Fletz des Rathauses.
Gedenkfeier