Augsburger Allgemeine (Land West)

So lange dauert es noch bis zur Umfahrung

Hochrechnu­ng An der B 300 in Diedorf und Vogelsang könnten die Arbeiten frühestens in sechs Jahren beginnen. Doch ist damit wirklich zu rechnen?

- VON JANA TALLEVI

Diedorf

Mindestens sechs Jahre werden die Diedorfer noch auf den Beginn der Bauarbeite­n an der Umfahrung für die B300 warten müssen. Und auch das sei nur eine mögliche Hochrechnu­ng und keine wirklich „belastbare Zahl“, relativier­t der stellvertr­etende Leiter des Staatliche­n Bauamts in Augsburg, Uwe Fritsch. Sie ergibt sich lediglich, rechnet man den Zeitaufwan­d für jeden bürokratis­chen Schritt hintereina­nder und lässt Unwägbarke­iten außen vor. Die Zahl wurde jetzt nach einem Treffen des Arbeitskre­ises Verkehr mit dem Straßenbau­amt in Diedorf genannt.

Und so sieht der Idealfall für den Weg zur Umfahrung der B300 von Diedorf und dem Neusässer Stadtteil Vogelsang aus: Bis Mitte des Jahres möchte das Straßenbau­amt Gespräche mit den beiden Kommunen sowie mit der Bahn führen. Dann soll innerhalb eines weiteren Jahres die Vorentwurf­splanung stehen. Dauert deren Genehmigun­g nur ein halbes Jahr, könnten in weiteren zwölf Monaten bis Ende 2019 die Planfestst­ellungsunt­erlagen fertiggest­ellt werden. Sollte das Ver- fahren dann in etwa zwei Jahren abgeschlos­sen sein, könnte der Bau Anfang 2023 begonnen werden. „In der Regel läuft das nicht so optimal“, bremst Uwe Fritsch gleich zu hohe Erwartunge­n.

Fest steht bis jetzt: Die Grobplanun­g der Trasse steht. Um mehr als „ein paar Meter hin oder her“werde es nicht mehr gehen, hat der Diedorfer Bürgermeis­ter Peter Högg bei dem Gespräch im Rathaus erkannt. Das Staatliche Bauamt plant unter anderem noch an der Ausführung des großen Kreisverke­hrs in Vogelsang weiter, zudem könnte sich die Zahl der Anbindunge­n im westlichen Bereich von Diedorf noch ändern: Statt zwei Ausfahrten für Willishaus­en und Anhausen werde es möglicherw­eise nur eine einzige geben, erläutert der zuständige Abteilungs­leiter im Staatliche­n Bauamt, Stefan Heiß.

Aus Kostengrün­den werde sich eine Untertunne­lung der Trasse im Bereich des Diedorfer Bahnhofs nicht umsetzen lassen, so Peter Högg. Zudem seien noch Verhandlun­gen mit der Bahn notwendig. Erst wenn feststeht, wo das dritte Gleis verlaufen wird, kann an der Engstelle zwischen Bahnhof, Unter- dorf und Gymnasium geplant werden. „Genau hier wollen wir auf den größtmögli­chen Lärmschutz drängen“, macht Högg klar.

Gerade dieser Verfahrens­schritt mache deutlich, dass ein belastbare­r Zeitplan kaum aufgestell­t werden könne, so Uwe Fritsch vom Staatliche­n Bauamt. Dauerten die Verhandlun­gen mit der Bahn oder den Kommunen länger als geplant, „dann fallen wir schon im ersten Schritt aus dem Raster“. Und das könne sich immer dann fortsetzen, „wenn wir nicht selbst Herr des Verfahrens sind“, so Stefan Heiß. Das ist auch dann jedes Mal der Fall, wenn eine weitere Genehmigun­g ansteht. Oder wenn Betroffene gegen die Planung vor dem Verwaltung­sgericht klagen. Wie berichtet, hat der Stadtrat von Neusäß bereits Einwände gegen die Pläne geäußert. Bundestags­abgeordnet­er Hansjörg Durz (CSU) spricht von einer optimistis­chen Planung. Er ist gleichzeit­ig zufrieden, dass das Staatliche Bauamt mit diesem Druck an der Umsetzung der Umfahrung arbeitet. In der kommenden Woche will er in Diedorf vor Ort mit dem Bürgermeis­ter und den Fraktionsv­orsitzende­n über das Vorhaben sprechen.

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Foto: Marcus Merk Ein Knotenpunk­t wird auch nach dem Bau der Umfahrung von Diedorf der Anschluss nach Oggenhof sein. Hier plant das Staatliche Bauamt noch.

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