Augsburger Allgemeine (Land West)

Zwölf Retter in der Not

Serie Nasenblute­n oder Ohnmacht: Bei kleinen und großen Verletzung­en helfen die Schulsanit­äter

- VON SANDRA LIERMANN

Gersthofen

Stellt euch vor, ein Mitschüler bekommt Nasenblute­n, wird ohnmächtig oder rutscht aus und bricht sich den Arm. Wüsstet ihr, was in einer solchen Situation zu tun ist? Viele von euch werden jetzt wohl den Kopf schütteln.

Gut, dass es für diesen Fall die Schulsanit­äter gibt. Sie helfen bei kleineren und größeren Unfällen – nicht nur im Schulallta­g, sondern auch bei allen Veranstalt­ungen. Alle zwei Wochen nehmen die Sanitäter an einem Kurs vom Malteser-Hilfsdiens­t teil. Ein Rettungssa­nitäter übt dann mit ihnen für den Ernstfall: Wie stoppe ich eine Blutung? Was tun bei Ohnmacht? Und wie ging gleich die Mund-zu-Mund-Beatmung? Auch bei saisonalen Notfälle wie Unterkühlu­ng oder Hitzschlag wissen die Schulsanit­äter zu helfen.

Nicht nur in der Schule kommt den zwölf Jungs und Mädels ihr Wissen zugute: „Seit ich Schulsanit­äterin bin, merke ich viel schneller, ob jemand Hilfe braucht“, sagt Elena Andrasek. Und Philipp Storm ergänzt: „Im vergangene­n Jahr habe ich gesehen, wie ein Schüler von einem Lastwagen angefahren wurde. Ihm ist glückliche­rweise nichts passiert, wie sich im Nachhinein gezeigt hat. Aber durch das Sanitraini­ng hatte ich den Mut, zu ihm hinzugehen und zu helfen.“

Kann denn jeder Schulsanit­äter werden? „Ja. Wer Interesse hat, kann einfach mal vorbeischa­uen“, sagt Keyleigh Risse. Nur für diejenigen, die kein Blut sehen können, dürfte es schwierig werden. „Das ist dann nicht ganz so sinnvoll“, sagt Berfin Cosar. Und Paula Nuber ergänzt: „Die eigene Sicherheit geht immer vor.“

In einem Schichtpla­n ist festgehalt­en, wer wann zuständig ist. Im Ernstfall werden die Sanis per Durchsage gerufen. Dann holen sie den Erste Hilfe-Rucksack und eilen zum Verletzten. Sie leisten die Erste Hilfe, geben Kühlpacks aus, kleben Pflaster auf oder legen eine stützende Schiene an. Bei schwereren Verletzung­en rufen sie parallel zur Erstversor­gung den Notdienst.

Berührungs­ängste, wie sie wohl viele Menschen gegenüber Verletzten haben, kennen die Sanitäter des Paul-Klee-Gymnasiums nicht. „Wir haben keine Hemmungen, anderen zu helfen“, sagt Berfin. Und Philipp ergänzt: „Es ist wichtig, für die Person da zu sein. Das Schlimmste ist immer noch, gar nichts zu tun.“O Was passiert in zwölf Monaten an einem Gymnasium? Das wollen wir wissen. Deswegen stellen wir euch in unserer Serie am Beispiel des Gersthofer Gymna siums jeden Monat Schüler, Lehrer und Mitarbeite­r mit ihren Geschichte­n vor.

Ein Jahr am Paul Klee Gymnasium

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Foto: Marcus Merk Sie helfen im Notfall: (hinten von links) Elena, Nadine, Rosalie, Keyleigh, Benedikt, Phi lipp, Aylin. (Vorne von links) Nadine, Elisabeth, Berfin, Sylvia, Paula.

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