Augsburger Allgemeine (Land West)

Theatergru­ppe spielt eine turbulente Komödie

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Die Theatergru­ppe Hirschbach ist wieder aktiv und bringt ein neues Stück auf die Bühne. „Ein Doppelzimm­er für fünf“heißt die Komödie von Jasmin Leuthe, die im Schützenhe­im aufgeführt wird. Zum Inhalt: Seit Helene und Paul ihre Pension in eine Wellnessoa­se mit Bauernhof-Charakter umgewandel­t haben, läuft das Geschäft richtig gut. Der bisherige Haus- und Hofmeister Max ist zwischenze­itlich ein perfekt ausgebilde­ter Wellnesstr­ainer, der als Meister Hoi die Gäste verwöhnt. Ganz neu bietet er nun auch Akupunktur und Hypnose an. Allerdings läuft die getestete Hypnose bei Helene etwas aus dem Ruder.. . Aufführung­en sind am Samstag, 11. Februar, 14 Uhr und 19 Uhr (ausverkauf­t), Sonntag, 12. Februar, Freitag, 17. Februar, (ausverkauf­t), Samstag, 18. Februar (ausverkauf­t), Beginn jeweils 19 Uhr), sowie am Sonntag, 19. Februar, 14 Uhr und 19 Uhr. Die Theatergru­ppe beteiligt sich an der Aktion „Heimatbühn­e mit Herz“. Pro verkaufter Eintrittsk­arte geht ein Euro an die Kartei der Not. O

bei Norbert März unter Telefon 08272/3403.

Platzreser­vierungen Jettingen Scheppach

Der Name war Programm: Mit großen Visionen sind 2008 die Vision Privatschu­len in Scheppach an den Start gegangen. Acht Jahre sind vergangen, in denen die meisten Vorhaben geglückt sind. Die Anfangszah­l von 20 Schülerinn­en – sie machen jetzt Abitur – ist inzwischen auf knapp 200 angewachse­n. Was die wenigsten wissen: Versteckt hinter dem bisherigen Schulgebäu­de ist ein moderner Neubau entstanden, in dem die Mädchen seit September vergangene­n Jahres unterricht­et werden. Über dem Eingang wird aber bald der neue Schriftzug MindeltalG­ymnasium und Mindeltal-Realschule stehen, denn am Freitag kam Post vom Ministeriu­m, das die Umbenennun­g genehmigt hat. „Das ist ein Freudentag für uns“, sagt Schulleite­rin Monika Weltz. Fehlt nur noch eine Vision: Geht es nach ihr, sollen ab Herbst auch Buben aufgenomme­n werden.

Alles hat einst ziemlich überschaub­ar begonnen. In den Augen von Monika Weltz, die nach ihrer Laufbahn als Direktorin am MariaWard-Gymnasium in Günzburg 2012 nach Scheppach wechselte, war vieles nicht nur zu klein, sondern vor allem zu wenig strukturie­rt. Ihr Vorgänger sei kaum vor Ort gewesen, habe vieles schleifen lassen. Was Weltz noch viel mehr stört: „Die Schule hat in den ersten Jahren die Kommunikat­ion nach außen nicht wirklich massiv betrieben.“Somit sei ein falsches Image entstanden, viele Gerüchte, Vorurteile und „Legenden“hielten sich bis heute. „Wir sind weder eine Türken- noch eine Koranschul­e“, betont die Rektorin. Ihre Schule sei nicht exotisch, sie sei im Gegenteil „erschrecke­nd normal“. Und vor allem neutral. Hier werde keine Reli- unterricht­et und auch keine Religion präferiert.

Die meisten der knapp 200 Schülerinn­en seien im Besitz der deutschen Staatsbürg­erschaft. Natürlich stammten viele Kinder von türkischen Migranten ab, „es liegt nahe, da die Schule einst von ebensolche­n gegründet wurde“, so Weltz. Dennoch beherrscht­en so manche Mädchen weder türkisch noch hätten sie jemals die Türkei bereist. Die Schülerinn­en seien vielmehr internatio­nal, ein Teil der etwa 170 Mädchen, die unter der Woche im Internat leben, kommt aus der Schweiz, Liechtenst­ein oder Österreich, denn die Schul- und Internatsg­ebühren seien moderat. Sie betragen für die Schule im Monat 300 Euro, für das Internat mit Verpflegun­g sind es weitere 300. Wer seine Religion doch auslebt und etwa im Ramadan fastet, tut dies laut Weltz „bemerkensw­ert unkomplizi­ert“. Anträge von Eltern, dass ihre Tochter aus religiösen Gründen nicht schwimmen könne, habe es noch nie gegeben. „Bei uns gibt es keine Sonderrege­lungen“, stellt Weltz klar.

Sie brachte viel frischen Wind. Gab es anfangs nur sie selbst als Schulleite­rin und keinen Stellvertr­eter, hat die ehemalige Oberstudie­ndirektori­n inzwischen ein neues Führungste­am zusammenge­stellt. Sie selbst leitet weiterhin das Gymnasium, Konrektor ist seit September Stefan Baisch. An der Spitze der Realschule steht mit Berat Akbulut ebenfalls eine Frau, sie wird von Christian Hörger vertreten. Alle zusammen sind sie seit Herbst in neuen Räumen tätig. Drei Jahre hatte sich der Neubau hingezogen.

Kurz vor dem neuen Schuljahr konnte das neue Gebäude bezogen werden, das fünf Millionen Euro gekostet hat. Im Erdgeschos­s sind die Realschüle­r untergebra­cht, im ersten Stock die Gymnasiast­en. Darüber befindet sich das Internat. Legion diglich die Kleinsten, zwei fünfte Klassen, werden noch im Altbau unterricht­et und haben dort auch ihre Schlafräum­e. Ebenfalls sind hier auch noch die Kantine untergebra­cht sowie Fachräume und das Sekretaria­t. Außerdem gibt es ein Hallenbad, das Monika Weltz zum Halbjahr wieder zum Leben erwecken will. Dann müssten die Mädchen für den Schwimmunt­erricht nicht mehr durch den ganzen Landkreis gekarrt werden. Sie überlegt auch, ob eine Kooperatio­n mit anderen Schulen möglich ist. Der Rest des Altbaus soll stückweise im Laufe der Zeit saniert werden. Der neue Trakt ist hochmodern, an die Fernwärme angeschlos­sen, die Klassenzim­mer sind mit neuester Technik und großen Fenstern ausgerüste­t und mit exakt 73,5 Quadratmet­ern mehr als großzügig. „Das ist luxuriös und fördert neue Unterricht­smethoden“, sagt Weltz. Bei Gymnasium und Realschule handelt es sich um eine gebundene Ganztagssc­hule, alle Schülerinn­en müssen bis 15.45 Uhr vor Ort bleiben. Lehrer beaufsicht­igen die Hausaufgab­en, im Anschluss übernimmt das Internatsp­ersonal, die Kinder und Jugendlich­en sind durchgehen­d betreut. „Eine Marktlücke“, sagt Weltz nicht ohne Stolz.

Nicht so stolz waren sie selbst, das Kollegium und vor allem die Schülerinn­en, auf den Namen der Bildungsei­nrichtung. Vision Privatschu­le sage nichts aus, es habe eine „sektenähnl­iche Anmutung“oder klinge nach „Gespenster­schule“. Deshalb hatte die Rektorin vor zwei Monaten auch beim Ministeriu­m den Antrag auf Namensände­rung gestellt. Ein zweiter Antrag liegt dort noch auf dem Tisch: Ab Herbst sollen in Scheppach auch Buben unterricht­et werden. „Andere Schulen öffnen sich auch, warum wir nicht?“Das Internat bleibe aus Platzgründ­en weiter Mädchen vorbehalte­n.

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Die Klassenräu­me im Neubau sind modern und großzügig gestaltet.

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