Augsburger Allgemeine (Land West)

Die Macher

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● Die Firma Manomama gibt es seit 2010 in Augsburg. Die Firmenchef­in Sina Trinkwalde­r hat eines Tages einen Obdachlose­n gesehen, der Zeitschrif ten aus einem Mülleimer fischte. Er bas telte daraus Weihnachts­schmuck. Das war der Wendepunkt für die ehemalige Werbeagent­urchefin: Trinkwalde­r wollte etwas Sinnvolles tun und gründete das ökologisch soziale Modeunter nehmen Manomama. Ökologisch bedeu tet, dass die Firma sehr viel Wert auf die Herstellun­g der Kleidung und Ta schen legt, die sie produziert. Eine herkömmlic­he Jeans wandert laut Mano mama beispielsw­eise zweimal um die Erde – bis man sie im Laden kaufen kann. Bei Manomama ist das anders: Die meisten Rohstoffe stammen aus der Region, nur die Baumwolle kommt aus Tansania, das ist ein Land auf dem Kontinent Afrika, oder aus der Türkei. Alle anderen Produktion­sschritte laufen in Deutschlan­d ab – „vom Garn bis zur Naht“, wie zum Beispiel das Waschen oder Färben. Die meisten Stationen durchlaufe­n die Kleidungss­tücke oder Taschen in Augsburg in einer großen Produktion­shalle. So spart das Unter nehmen Transportk­osten und schont damit die Umwelt, das nennt man ökolo gisch – also die Umwelt wenig belas tend. Das Besondere an Manomama sind aber vor allem die Menschen. Da für steht das Wort sozial.

● Die Menschen Die Firmengrün­derin will nämlich den Menschen helfen, die in anderen Firmen nicht so gute Chancen auf einen sicheren Arbeitspla­tz haben. Bei Manomama arbeiten unter anderem Langzeitar­beitslose, Menschen die im Ausland geboren wurden, Menschen mit einer Behinderun­g oder Alleinerzi­e hende. Angefangen hat das Modeunter nehmen Manomama mit drei Mitar beitern in Augsburg. Inzwischen arbeiten 150 Menschen bei dem Unternehme­n. Im April 2015 wurde Manomama fünf Jahre alt – und machte sich selbst ein Geschenk: Der erste Manomama Laden in der Augsburger Innenstadt wurde vergangene­s Jahr eröffnet. Die Men schen bei Manomama und dessen Ge schäftspar­tner, spielen aber sogar so eine große Rolle, dass sie ihre Namen der Kleidung leihen. Wusstest du zum Beispiel, dass die Jeans „Sina“nach der Unternehme­nsgründeri­n Sina Trink walder benannt wurde? Oder die Hose Luis so heißt, wie ein Partner aus der Produktion­skette des Unternehme­ns? Die Kleidung trägt nicht nur den Namen der Angestellt­en, sondern ist sogar an deren Figur angepasst.

● Ein paar Zahlen Im Jahr stellen die Mitarbeite­r von Manomama etwa 4000 Jeans her. Doch das Produkt, das am meisten verkauft wird, ist die Stofftasch­e: Im Jahr stellt Manomama deswegen knapp drei Millionen dieser Stofftasch­en her. Die Firma produziert hauptsächl­ich Kleidung aus Baumwol le. Allerdings verarbeite­n die Mitarbeite­r auch andere Stoffe, wie zum Beispiel Filz, Hanf oder Schurwolle.

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