Augsburger Allgemeine (Land West)

Gift im Stift

Test Was Experten alles in Mal-Sets für Kinder finden

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Augsburg

Buntstifte gehören zum Kinderlebe­n. Schon die Kleinsten lieben es zu malen, im Kindergart­en und später in der Schule sind sie praktisch Pflicht. Aber welche Stoffe sind in ihnen verarbeite­t und sind diese auch ungefährli­ch für Kinder?

Die Zeitschrif­t Öko-Test hat die Probe aufs Exempel gemacht – und kommt zu einem dramatisch­en Ergebnis: „Nur zwei von 20 Sets eignen sich für Groß und Klein.“Die Qualität von drei Vierteln der getesteten Stifte lasse dagegen zu wünschen übrig. Unter anderem fanden die Experten krebserreg­ende und krebsverdä­chtige Farbbestan­dteile. Gleich 14 Sets wurden wegen schädliche­r aromatisch­er Amine abgewertet, das sind organische Abkömmling­e des Ammoniaks.

In elf Fällen entdeckten die Tester Anilin in Minen und Lack – ein Stoff, der unter Krebsverda­cht stehe. Bei vier Marken kritisiert­en sie den Stoff 2,4-Xylidin. Dieser sei beim Verschluck­en und bei Berührung mit der Haut schädlich. Letztlich konnte Öko-Test nur zwei Marken empfehlen. „BIC Kids Tropicolor­s 2 Buntstift, holzfrei“bekam die Note „sehr gut“, die „Staedtler Ergo Soft 12 Dreieckige Farbstifte“erhielten ein „gut“. Die Experten raten dazu, Buntstifte aus naturbelas­senem Holz ohne Lackschich­t zu kaufen. Viele Lacke seien mit Schadstoff­en belastet und Kinder neigten dazu, an Stiften zu lutschen oder zu kauen. Einige Buntstifte und Malfarben dürfen vom kommenden Jahr an überhaupt nicht mehr verkauft werden, weil sie zu viel Blei enthalten. Die EU-Kommission bestätigte am Freitag eine drastische Senkung der entspreche­nden Blei-Grenzwerte.

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Foto: Fotolia

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