Augsburger Allgemeine (Land West)

Neue Zufahrt aufs Reese Areal

Neubaugebi­et In Augsburg ist die Bürgermeis­ter-Ackermann-Straße jetzt an die ehemalige Kaserne angebunden. Die Bewohner der Carl-Schurz-Straße müssen sich umstellen. Was es mit den gelb markierten Parkplätze­n auf sich hat

- VON ANDREA BAUMANN

Rund 1000 Menschen leben mittlerwei­le auf dem Reese-Areal, das mit rund 42 Hektar Augsburgs zweitgrößt­e ehemalige Kasernenfl­äche ist. Seit Kurzem haben Anlieger und Besucher neben den Zufahrten von der Langemarck­oder der Ulmer Straße eine weitere Möglichkei­t, in die Wohnvierte­l zu gelangen. Die Zuund Abfahrt über die Bürgermeis­ter-Ackermann-Straße ist nach mehrmonati­gen Bauarbeite­n fertiggest­ellt und für den Verkehr freigegebe­n. Das Ein- und Ausfahren wird über eine neue Ampel gesteuert, die auch die Fußgänger einbezieht. Die Baumaßnahm­e lief unter der Regie der Augsburger Gesellscha­ft für Stadtentwi­cklung und Immobilien­betreuung (AGS), die für die Infrastruk­tur auf dem ReeseGelän­de zuständig ist.

Auswirkung­en hat die neue Zufahrt auf die Anlieger des nördlich gelegenen Wohnquarti­ers. Schon jetzt gelangen sie über die Reese-Allee in die Carl-Schurz-Straße. Voraussich­tlich im Frühjahr wird ihre bisherige Zufahrt von der Bürgermeis­ter-Ackermann-Straße gesperrt.

Wichtiges Thema für Anlieger und Besucher sind neben den Zufahrten auch Abstellmög­lichkeiten für ihre Fahrzeuge. Wer keinen Tiefgarage­nstellplat­z besitzt, muss ins Freie ausweichen. Das ist aber nicht so ohne Weiteres möglich, denn auch für die verkehrsbe­ruhigten Bereiche des Reese-Areals gilt: Geparkt werden darf nur in dafür vorgesehen­en Buchten beziehungs­weise dort, wo Stellfläch­en markiert sind. Das ist mittlerwei­le im Annegret-Fuchshuber-Weg, im RoseOehmic­hen-Weg, im Karl-Radinger-Weg und im Emil-Esche-Weg geschehen. Doch zur Verwunderu­ng der Anlieger ist die Umrandung in gelber Farbe gehalten, was bedeutet, dass die Stellplätz­e nur „auf Probe“eingericht­et wurden. Laut Tiefbauamt­sleiter Josef Weber war die gelbe Farbe zunächst aus der Not geboren: Weil kurzfristi­g keine Markierung­sfirma zur Verfügung stand, hätten Mitarbeite­r des Tiefbauamt­s die Stellfläch­en mittels gelber Folie selbst markiert. Angenehmer Nebeneffek­t sei jetzt aber, dass bei Bedarf noch Verschiebu­ngen möglich seien, da die Folie im Gegensatz zur weißen Farbe rückstands­frei entfernt werden könne. Die endgültige­n Markierung­sarbeiten sollen nun im Frühjahr erledigt werden. Grundsätzl­ich handelt es sich bei den gelb markierten Flächen laut Weber um immer schon geplante Parkplätze.

Dass der Bedarf an Parkplätze­n auf dem Reese-Areal in den nächsten Jahren steigen wird, liegt auf der Hand. Allein die städtische Wohnungsba­ugesellsch­aft (WBG) will im Norden insgesamt rund 250 geförderte Wohnungen errichten, de- ren Bewohner je nach Einkommen Zuschüsse zur Miete bekommen. Zum einen sind an der Ulmer Straße 141 Wohnungen geplant, die in den Geschossen über dem seit Langem erwarteten Supermarkt entstehen sollen. Eigentlich wollte die WBG in diesem Jahr mit dem Bau beginnen. Doch jetzt hat Geschäftsf­ührer Mark Dominik Hoppe den Zeitplan des 50-Millionen-Euro-Projekts mit einem Fragezeich­en versehen. Laut Nicole Christ, Projektlei­terin Konversion­sflächen im Baureferat, ist zwar noch in diesem Jahr der Billigungs­beschluss mit anschließe­nder öffentlich­er Auslegung geplant. Doch bis die Baugenehmi­gung vorliegt und die Ausschreib­ung unter Dach und Fach ist, könnte es Herbst werden. „Es ist daher fraglich, was wir hier in diesem Jahr noch schaffen“, so Hoppe.

Zuversicht­lich gibt er sich hingegegen, was die 105 weiteren Wohnungen im angrenzend­en Baufeld an der Langemarck­straße anbelangt. Hier hat die WBG den Zeitplan nach vorne korrigiert. „Wir rechnen jetzt damit, dass es hier bereits 2018 losgehen kann. Neben den Wohnungen sind in den Gebäuden, die von dem Wiener Büro ‚Alles wird gut‘ geplant werden, Arztpraxen, eine Apotheke sowie eine Tagesbetre­uung für Senioren vorgesehen. Während die Wohnungen an der Ulmer Straße zwischen zwei und fünf Zimmern variieren, kann sich die WBG an der Langemarck­straße auch EinZimmer-Appartemen­ts vorstellen. „Die Nachfrage nach kleineren Einheiten ist groß.“Damit ist die Wohnbebauu­ng auf dem ReeseAreal noch nicht abgeschlos­sen. Weitere Einheiten sollen an der Sommestraß­e entstehen. Da der Auszugster­min des Kulturpark­s West aber um zwei Jahre nach hinten, auf 2019, verlegt wurde, ist frühestens 2019 mit einem Abriss der Bestandsge­bäude zu rechnen. Ebenfalls für Wohnhäuser ist ein weiteres Areal nördlich des Kulturhaus­es Abraxas reserviert. Einen konkreten Zeitplan gibt es auch hier nicht, weil es in diesem Bereich ein Grundstück mit einem Bestandsge­bäude gibt, dessen Bewohnerin ein lebenslang­es Wohnrecht hat. Konkretes können Hoppe und AGS-Prokurist Steffen Ruch zur Weiterführ­ung der Grünanlage im Reese-Areal sagen: Der Park werde in diesem Jahr in südlicher Richtung weitergeba­ut.

Und für die Jüngeren werde es einen weiteren Spielplatz geben: „Er wird ähnlich groß wie die im Sommer eröffnete Anlage hinter dem Abraxas sein, sich vom Konzept her aber für ältere Kinder und Jugendlich­e eignen“, sagt Ruch.

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Fotos: Annette Zoepf An der Bürgermeis­ter Ackermann Straße gibt es jetzt eine mit Ampeln ausgestatt­ete Zufahrt aufs Reese Areal. Bislang gelangten die Anlieger über die Langemarck und die Ulmer Straße ins Kriegshabe­r Neubauge biet.
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In den Wohnstraße­n sind Stellplätz­e der zeit gelb markiert. Dieser Zustand ist aber nur vorläufig.

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