Augsburger Allgemeine (Land West)
Neue Zufahrt aufs Reese Areal
Neubaugebiet In Augsburg ist die Bürgermeister-Ackermann-Straße jetzt an die ehemalige Kaserne angebunden. Die Bewohner der Carl-Schurz-Straße müssen sich umstellen. Was es mit den gelb markierten Parkplätzen auf sich hat
Rund 1000 Menschen leben mittlerweile auf dem Reese-Areal, das mit rund 42 Hektar Augsburgs zweitgrößte ehemalige Kasernenfläche ist. Seit Kurzem haben Anlieger und Besucher neben den Zufahrten von der Langemarckoder der Ulmer Straße eine weitere Möglichkeit, in die Wohnviertel zu gelangen. Die Zuund Abfahrt über die Bürgermeister-Ackermann-Straße ist nach mehrmonatigen Bauarbeiten fertiggestellt und für den Verkehr freigegeben. Das Ein- und Ausfahren wird über eine neue Ampel gesteuert, die auch die Fußgänger einbezieht. Die Baumaßnahme lief unter der Regie der Augsburger Gesellschaft für Stadtentwicklung und Immobilienbetreuung (AGS), die für die Infrastruktur auf dem ReeseGelände zuständig ist.
Auswirkungen hat die neue Zufahrt auf die Anlieger des nördlich gelegenen Wohnquartiers. Schon jetzt gelangen sie über die Reese-Allee in die Carl-Schurz-Straße. Voraussichtlich im Frühjahr wird ihre bisherige Zufahrt von der Bürgermeister-Ackermann-Straße gesperrt.
Wichtiges Thema für Anlieger und Besucher sind neben den Zufahrten auch Abstellmöglichkeiten für ihre Fahrzeuge. Wer keinen Tiefgaragenstellplatz besitzt, muss ins Freie ausweichen. Das ist aber nicht so ohne Weiteres möglich, denn auch für die verkehrsberuhigten Bereiche des Reese-Areals gilt: Geparkt werden darf nur in dafür vorgesehenen Buchten beziehungsweise dort, wo Stellflächen markiert sind. Das ist mittlerweile im Annegret-Fuchshuber-Weg, im RoseOehmichen-Weg, im Karl-Radinger-Weg und im Emil-Esche-Weg geschehen. Doch zur Verwunderung der Anlieger ist die Umrandung in gelber Farbe gehalten, was bedeutet, dass die Stellplätze nur „auf Probe“eingerichtet wurden. Laut Tiefbauamtsleiter Josef Weber war die gelbe Farbe zunächst aus der Not geboren: Weil kurzfristig keine Markierungsfirma zur Verfügung stand, hätten Mitarbeiter des Tiefbauamts die Stellflächen mittels gelber Folie selbst markiert. Angenehmer Nebeneffekt sei jetzt aber, dass bei Bedarf noch Verschiebungen möglich seien, da die Folie im Gegensatz zur weißen Farbe rückstandsfrei entfernt werden könne. Die endgültigen Markierungsarbeiten sollen nun im Frühjahr erledigt werden. Grundsätzlich handelt es sich bei den gelb markierten Flächen laut Weber um immer schon geplante Parkplätze.
Dass der Bedarf an Parkplätzen auf dem Reese-Areal in den nächsten Jahren steigen wird, liegt auf der Hand. Allein die städtische Wohnungsbaugesellschaft (WBG) will im Norden insgesamt rund 250 geförderte Wohnungen errichten, de- ren Bewohner je nach Einkommen Zuschüsse zur Miete bekommen. Zum einen sind an der Ulmer Straße 141 Wohnungen geplant, die in den Geschossen über dem seit Langem erwarteten Supermarkt entstehen sollen. Eigentlich wollte die WBG in diesem Jahr mit dem Bau beginnen. Doch jetzt hat Geschäftsführer Mark Dominik Hoppe den Zeitplan des 50-Millionen-Euro-Projekts mit einem Fragezeichen versehen. Laut Nicole Christ, Projektleiterin Konversionsflächen im Baureferat, ist zwar noch in diesem Jahr der Billigungsbeschluss mit anschließender öffentlicher Auslegung geplant. Doch bis die Baugenehmigung vorliegt und die Ausschreibung unter Dach und Fach ist, könnte es Herbst werden. „Es ist daher fraglich, was wir hier in diesem Jahr noch schaffen“, so Hoppe.
Zuversichtlich gibt er sich hingegegen, was die 105 weiteren Wohnungen im angrenzenden Baufeld an der Langemarckstraße anbelangt. Hier hat die WBG den Zeitplan nach vorne korrigiert. „Wir rechnen jetzt damit, dass es hier bereits 2018 losgehen kann. Neben den Wohnungen sind in den Gebäuden, die von dem Wiener Büro ‚Alles wird gut‘ geplant werden, Arztpraxen, eine Apotheke sowie eine Tagesbetreuung für Senioren vorgesehen. Während die Wohnungen an der Ulmer Straße zwischen zwei und fünf Zimmern variieren, kann sich die WBG an der Langemarckstraße auch EinZimmer-Appartements vorstellen. „Die Nachfrage nach kleineren Einheiten ist groß.“Damit ist die Wohnbebauung auf dem ReeseAreal noch nicht abgeschlossen. Weitere Einheiten sollen an der Sommestraße entstehen. Da der Auszugstermin des Kulturparks West aber um zwei Jahre nach hinten, auf 2019, verlegt wurde, ist frühestens 2019 mit einem Abriss der Bestandsgebäude zu rechnen. Ebenfalls für Wohnhäuser ist ein weiteres Areal nördlich des Kulturhauses Abraxas reserviert. Einen konkreten Zeitplan gibt es auch hier nicht, weil es in diesem Bereich ein Grundstück mit einem Bestandsgebäude gibt, dessen Bewohnerin ein lebenslanges Wohnrecht hat. Konkretes können Hoppe und AGS-Prokurist Steffen Ruch zur Weiterführung der Grünanlage im Reese-Areal sagen: Der Park werde in diesem Jahr in südlicher Richtung weitergebaut.
Und für die Jüngeren werde es einen weiteren Spielplatz geben: „Er wird ähnlich groß wie die im Sommer eröffnete Anlage hinter dem Abraxas sein, sich vom Konzept her aber für ältere Kinder und Jugendliche eignen“, sagt Ruch.