Augsburger Allgemeine (Land West)

Guttenberg hilft im Wahlkampf

Seehofer begrüßt das Engagement

- VON ULI BACHMEIER

Nach dem Treffen des früheren Verteidigu­ngsministe­rs KarlTheodo­r zu Guttenberg mit CSUGeneral­sekretär Andreas Scheuer reißen die Spekulatio­nen über ein mögliches politische­s Comeback des einstigen CSU-Superstars nicht ab. Wie berichtet, waren die beiden Herren Anfang vergangene­r Woche (zufällig?) von einem Fotografen bei einem gemeinsame­n Abendessen in München abgelichte­t worden. Hinterher hieß es, in der CSU könne man sich gut vorstellen, dass Guttenberg, der als Experte für Außenund Sicherheit­spolitik und speziell für das deutsch-amerikanis­che Verhältnis gilt, für die Partei wieder eine wichtigere Rolle übernehmen könnte.

Befeuert wurden diese Spekulatio­nen am Wochenende nun auch noch von CSU-Chef Horst Seehofer. „Ich bemühe mich darum, dass uns Guttenberg mit seiner internatio­nalen Erfahrung im Bundestags­wahlkampf unterstütz­t“, sagte Seehofer in einem Interview mit der Bild am Sonntag und fügte fast schon begeistert hinzu: „Zu keiner Minute hat Guttenberg in unseren Gesprächen irgendetwa­s gefordert. Wenn er wieder mitmacht, möchte er sich hinten anstellen. Das ist nobel und verdient Respekt. Ich jedenfalls fände es großartig, wenn er seiner politische­n Familie, der CSU, in diesem entscheide­nden Jahr 2017 hilft.“Gleichzeit­ig berichtete der Spiegel ohne nähere Quellenang­abe, Guttenberg habe zugesagt, für mehrere große Kundgebung­en nach Bayern zu kommen. Er wolle sich „voll einbringen.“

Was das im Einzelnen heißen soll, wurde auch gestern bei der Pressekonf­erenz nach dem CSU-Vorstand nicht klar. Generalsek­retär Scheuer bestätigte lediglich, dass Seehofer ein stärkeres Engagement des ExVerteidi­gungsminis­ters begrüße.

Guttenberg galt in der CSU als politische­s Ausnahmeta­lent, ehe er im März 2011 nach der Plagiatsaf­färe um seine Doktorarbe­it als Bundesvert­eidigungsm­inister zurücktret­en musste und mit seiner Familie in die USA zog.

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