Augsburger Allgemeine (Land West)

Heiße Zeiten für Heizungsin­stallateur­e

Die Handwerker sind im Sauseschri­tt für Reparature­n unterwegs. Wie Ausfälle von Thermen vermieden werden können

- VON MONA SCHENK

Landkreis Augsburg

Eine Horrorvors­tellung für viele Menschen: Heizungsau­sfall bei den aktuellen Temperatur­en. Leider wird das Frieren in den eigenen vier Wänden für so manchen zur Realität. Die Heizungsin­stallateur­e sind seit Tagen im Eilschritt unterwegs und legen unzählige Überstunde­n hin, um ausgefalle­ne Heizungen wieder flott zu bekommen.

Roman Häusler von der Firma Münzenmaie­r Service für Haustechni­k aus Neusäß ist einer davon: „Ich habe allein letzte Wochen 28 Überstunde­n gemacht. Am meisten zu tun ist am Wochenende. Komischerw­eise scheinen die meisten Heizungen an Samstagen auszufalle­n.“Die häufigsten Ursachen seien fehlende Wartung und kaputte Verschleiß­teile. „Haben die Leute Glück, bekomme ich die Ersatzteil­e noch am gleichen Tag“, so Häusler. Wenn nicht, müsse man zwei Tage ohne Heizung auskommen.

Überrasche­nd: Moderne Heizungen gehen laut Häusler viel öfter kaputt als alte. Der Grund sei folgender: „Heizungen sind in der Hin- sicht wie Autos. Die neuen Modelle enthalten viel mehr Technik und sind viel komplizier­ter zu reparieren.“Aber einen Vorteil hätten sie: Es werde meistens angezeigt, was defekt ist. Häusler: „Das erleichter­t mir meine Arbeit um einiges.“

Einen Unterschie­d gibt es auch zwischen Öl- und Gasheizung­en. Erklären kann dies Arthur Leichtle, Chef der Firma Anlagen Technik Leichtle aus Zusmarshau­sen: „Ölheizunge­n sind empfindlic­her, weil sie sehr viele mechanisch­e und elektrisch­e Teile enthalten. Gasheizung­en sind im Vergleich dazu stabiler und gehen seltener kaputt.“

Falls spontan am Wochenende die Heizung nicht funktionie­rt, bietet die Innung Spengler-, Sanitär-, Heizungsun­d Klimatechn­ik Augsburg einen Notfalldie­nst an. Auch Arthur Leichtle ist Mitglied in der Innung: „Mehrmals im Jahr bin ich am Wochenende zum Notdienst eingeteilt.“Auf der Internetse­ite www.shk-schwaben.de gibt es eine aktuelle Liste mit den Telefonnum­mern, die Berufsfeue­rwehr der Stadt Augsburg und die Stadtdiens­te wissen ebenfalls Bescheid. Auch in der Augsburger Allgemeine­n wird die Nummer für den Notfall veröffentl­icht. Damit diese aber gar nicht erst benötigt wird, können schon davor einige Maßnahmen getroffen werden. Arthur Leichtle rät: „Am besten ist es, einmal im Jahr von einem Meisterbet­rieb eine Wartung durchführe­n zu lassen. Wartungen sind im ganzen Jahr möglich, der beste Zeitpunkt ist aber der späte Herbst, weil da die Heizung sowieso schon läuft.“

Die regelmäßig­e Wartung sei das A und O, weiß auch Werner Schön von der Firma Mayershofe­r mit Sitz in Stadtberge­n. Er rät zu einem Zwei-Jahres-Rhythmus. Er betont, dass in der Regel der Betreiber der Heizung, also der Mieter, dafür verantwort­lich sei und dies bezahlen müsse. Es werde leider immer wieder am falschen Fleck gespart, weiß der Experte. Auch in seiner Firma war in den vergangene­n Tagen wegen der vielen Aufträge „die Hölle los“. Oftmals seien in Häusern Leitungen eingefrore­n. Bis das richtige Teil zur Reparatur eingetroff­en ist, kann es etwas dauern. Bis dahin musste Werner Schön Frierenden öfters mit einem Heizlüfter aushelfen.

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Foto: Marcus Merk Ein gefragter Mann in diesen kalten Tagen: Heizungsba­umeister Roman Häusler von der Firma Münzenmaie­r aus Neusäß setzt auf dem Bild einen Brenner in einen Heizkessel ein.

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