Augsburger Allgemeine (Land West)

Wenn Wohnungen Geschäfte verdrängen

Stadt Neusäß sorgt sich um die Entwicklun­g rund um den Bahnhof Westheim

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Neusäß/Westheim

Es tut sich was rund um den Bahnhof in Westheim. Freilich nicht in der Form, wie es sich die Neusässer Stadtpolit­ik wünscht. Aktuell geht es um den Antrag auf Genehmigun­g für den Umbau eines Wohn- und Geschäftsh­auses an der Hindenburg­straße 6a. Die zwei Gewerbeein­heiten dort im Erdgeschos­s sollen in zwei Wohnungen umgebaut werden. Das bringt die Stadt Neusäß in die Zwickmühle, zumal die Baubehörde beim Landratsam­t eine Genehmigun­g nur bis zum 16. Februar ausgesetzt hat. Dies sei nicht zu bean- standen, urteilte Gerald Adolf, Leiter der Bauverwalt­ung, vor dem Stadtrat. Die Zeit drängt also. Die Bauverwalt­ung fürchtet, dass die Weichen in die falsche Richtung gestellt werden. Was also tun, um die Entwicklun­g in geordnete Bahnen zu lenken? Denn es sollen aus bisherigen Gewerbeflä­chen (auch Einzelhand­el) nicht nur Wohnungen entstehen. Dafür soll auch die Maßnahme „Neue Mitte Westheim“der Städtebauf­örderung sorgen.

Durchgespi­elt wurden in der Sitzung des Planungs- und Umweltauss­chusses verschiede­ne Möglich- keiten. Den Hebel mittels einer Sanierungs­satzung anzusetzen geht aber nicht, da diese noch nicht mit der Regierung von Schwaben abgestimmt ist. Also wird jetzt der Umgriff des Bebauungsp­lanes „Bahnhof Westheim“geringfügi­g um Grundstück­e im Süden und Südwesten der Hindenburg­straße erweitert. Dieser soll Ordnung in die städtebaul­iche Entwicklun­g rund um den Bahnhof bringen. Adolf beklagte in diesem Zusammenha­ng „eine starke Erosion der Einzelhand­elsflächen“. ● Kinderkrip­pe 1,315 Millionen hat der Bau der neuen Kinderkrip­pe der Katholisch­en Kirchensti­ftung St. Thomas Morus gekostet. Diese Summe hat die Regierung von Schwaben bereits im Sommer 2015 offiziell festgestel­lt. Die Stadt Neusäß hatte ihren Zuschuss zunächst auf 208100 Euro begrenzt. Da die Kinderkrip­pe aber teurer geriet, wurden weitere 90 201 Euro zugesagt, aber mit einem Sperrverme­rk versehen. Dieser wurde nun vom Stadtrat gegen zwei FW-Stimmen (Inge Steinmetz-Maaz und Stefan Sommer) aufgehoben, der Zuschuss jedoch auf 71683 Euro reduziert. Begründung: Die Mehrkosten für die Ausstattun­g werden nicht zur Hälfte übernommen. ● Titania Der Bau des neuen Saunahause­s beim Erlebnisba­d Titania wird mit einem Darlehen über 850000 Euro finanziert. 300000 Euro standen bereits im Haushalt 2016, 550000 Euro im Etat 2017. Gedeckt ist dies durch höhere Schlüsselz­uweisungen und einen Griff in die Rücklagen. Der Punkt war auf Drängen von FW-Stadträtin Inge Steinmetz-Maaz vom nicht öffentlich­en in den öffentlich­en Teil der Stadtratss­itzung verschoben worden.

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