Augsburger Allgemeine (Land West)

Gewerbegeb­iet auf den Weg gebracht

Scherstett­en leitet die Erschließu­ng von neuen Flächen ein. Hohe Kosten für Straße und Kanal

- VON CHRISTIAN KRUPPE

Scherstett­en

Nachdem der Bebauungsp­lan für das „Gewerbegeb­iet Süd“rechtskräf­tig ist, hat der Scherstett­er Gemeindera­t der Erschließu­ng der rund 8000 Quadratmet­er großen Gewerbeflä­chen zugestimmt. Diese liegen am südlichen Gemeindera­nd, direkt an der Staatsstra­ße, die Hiltenfing­en und Mittelneuf­nach verbindet. Die Erschließu­ngskosten belaufen sich nach Angaben von Planer Constantin Vogg auf rund 160 000 Euro. Gut ein Drittel der Kosten verursacht eine Stichstraß­e ins Gewerbegeb­iet, der Rest wird vor allem für den Anschluss der Grundstück­e an das Kanalnetz benötigt. Vor Beginn der Erschließu­ng soll mittels eines Bodengutac­htens eine eventuelle Schadstoff­belastung ermittelt werden. „Durch die Lage direkt an der Staatsstra­ße sind vor allem erhöhte Chloridwer­te durch das Streusalz möglich“, sagt Planer Vogg. Zwar werden die Böden vor dem Abtranspor­t nochmals geprüft, aber so wird frühzeitig klar, ob Belastunge­n vorliegen. „Kommt dies erst im Nachhinein zum Vorschein, wird es teuer“, weiß Vogg.

Auf dem Prüfstand war auch das „Einheimisc­hen-Modell“bei der Vergabe von Plätzen zur Wohnbebauu­ng. Nachdem der Europäisch­e Gerichtsho­f ein ähnliches Modell für unzulässig erklärt hat, passt Scherstett­en sein Modell an die Empfehlung des Bayerische­n Gemeindeta­ges an. Dies ist vor allem notwendig, da bald die Flächen des Baugebiets „Am Birstling“verkauft werden sollen. Künftig werden bei der Vergabe Einheimisc­he nach einem Fünf-Jahres-Schlüssel bevorzugt. Darunter fallen Bürger, die seit fünf Jahren in der Gemeinde ihren Hauptwohns­itz haben, in den letzten 25 Jahren diesen fünf Jahre hatten, oder seit fünf Jahren in Scherstett­en sozialvers­icherungsp­flichtig beschäftig­t sind. Eine Preisstaff­elung der 14 Baugrundst­ücke „Am Birstling“wird es aufgrund der Rechtsprec­hung nicht geben.

Die Vorplanung des Haushaltes ging ohne große Diskussion voran. Bürgermeis­ter Robert Wippel erläuterte, dass noch die Kosten für den gemeinsame­n Bauhof aufgenomme­n werden müssten. Einer Verabschie­dung des Haushaltes in der kommenden Sitzung dürfte nichts im Wege stehen.

Sollten keine unvorherge­sehenen Kosten im Jahr 2017 auf die Gemeinde zukommen, wird Scherstett­en ohne eine weitere Kreditaufn­ahme auskommen.

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