Augsburger Allgemeine (Land West)
Ein Neubau wäre die teuerste Lösung
Waldfreibad Wie geht’s mit der Dinkelscherber Freizeitanlage weiter? Heute Abend müssen die Marktgemeinderäte die Weichen stellen
Dinkelscherben
Für die meisten dürfte das, womit sich die Dinkelscherber Marktgemeinderäte heute Abend befassen, noch gedanklich in weiter Ferne sein: das Waldfreibad. Weil es in die Jahre gekommen ist, müssen jetzt aber die Weichen gestellt werden: Soll das alte Gebäude neu gebaut oder saniert werden? Und was passiert mit dem Kinderbecken?
Es sei in den vergangenen Jahren eher „stiefmütterlich“behandelt worden, sagt Bürgermeister Edgar Kalb. Immer wieder mussten abgesprungene Fliesen ersetzt werden. Die letzte größere Sanierung liegt ein Jahrzehnt zurück. Es besteht Handlungsbedarf. Aber was tun? Es gibt mehrere Szenarien, was mit dem beheizbaren Planschbecken passieren könnte:
1 Das Becken könnte repariert werden. Dafür müssten die alten Fliesen erst abgeschlagen und dann ersetzt werden. Die Kosten belaufen sich auf rund 100000 Euro.
2 Das Becken erhält eine spezielle Kunststoffbeschichtung: Dafür müssten zuerst die Fliesen verschwinden. In den Kosten von rund 280 000 Euro wäre auch ein überholter Außenbereich mit weiteren Sitzgelegenheiten für Kinder eingeschlossen. Der Vorteil der Beschichtung: Sie ist witterungsbeständiger und soll deshalb auch entsprechend langlebig sein. Die Beschichtung gilt auch als strapazierfähig.
3 Das Betonbecken wird komplett entfernt. An seine Stelle kommen zwei Edelstahlbecken. Der moderne, unempfindliche Werkstoff zeichnet sich vor allem durch Dauerhaftigkeit aus. Die Vorzüge und die Qualität haben allerdings ihren Preis: 380000 Euro werden für die Anlage veranschlagt.
Auch für das Freibadgebäude ist eine Lösung gefragt. Der Bau mit Kasse, Wachraum, Bademeisterzimmer, Umkleiden, Toiletten und Kiosk ist fast 50 Jahre alt, befindet sich in teilweise schlechtem Zustand und entspricht nicht mehr dem aktuellen Standard. Für die Zukunft wären diese Varianten denkbar:
1 Ein Neubau nach aktuellem Standard würde sich auf Kosten in Höhe von schätzungsweise 812000 Euro belaufen. Dafür könnte es wie bei Variante zwei und drei einen Zuschuss von zehn Prozent vom „Verein zur Sicherstellung überörtlicher Erholungsgebiete “in Höhe von zehn Prozent geben.
2 Möglich wäre auch eine Generalsanierung mit Umbau. Die Variante wird mit rund 680 000 Euro veranschlagt.
3 Eine Sanierung in mehreren Abschnitten wäre die vergleichsweise günstigste Lösung. Boden, Dach oder auch die Sanitäranlagen schrittweise herzurichten kostet rund 300 000 Euro.
Entscheidet sich die Mehrheit der Marktgemeinderäte für die jeweils günstigsten Lösungen – eine einfache Reparatur des Kinderbeckens und eine abschnittsweise Sanierung –, dann könnte es bereits in diesem Jahr losgehen. Die anderen Lösungen benötigten eine gewisse Vorlaufzeit, erklärt Bürgermeister Kalb: Planungen und Bauanträge würden nötig, Start wäre dann frühestens im Herbst 2017. O
Termin Die Marktgemeinderatssit zung im Rathaus beginnt um 20 Uhr.