Augsburger Allgemeine (Land West)
Augsburger hilft im Libanon
Eigentlich wäre die Bekaa-Ebene eine idyllische Gegend im Gebirge des Anti-Libanon. Sie ist fruchtbarer Boden – dank der Mineralien, die der Regen von den Bergen herunterspült. Viele Menschen könnten vom Ertrag der Landwirte leben, doch Kriege zerstören vieles. So auch der Bürgerkrieg in Syrien, vor dem so viele Menschen geflüchtet sind. Der Großteil ging in den Libanon. Hunderte Zelte haben sich seitdem in die Landschaft ausgebreitet. „Das ist für den Libanon und seine Landwirtschaft eine Herausforderung“, sagt Wolfgang Frie
del. Der Leiter des Referats Migration und Auslandshilfe des Caritasverbandes für die Diözese Augsburg verfolgt seit Jahren die Entwicklung in dem Land.
Das Leben in den Zelten ist hart. Im Sommer ist es stickig heiß, im Winter kalt und nass. Am schlimmsten aber sei der Hunger. Die Mütter wüssten laut Friedel oft nicht, was sie ihren Kindern zubereiten können. Die Väter fehlen oft. Sie sind im Krieg geblieben, erschossen. Friedel hatte sich nun einmal mehr in den Libanon aufgemacht, um Familien ohne Vater zu helfen. Er kaufte bei Großhändlern ein – Lebensmittel für 160 Familien. Vor der Verteilung ließ er sich die Namensliste der Menschen geben, die im Lager leben. Wollen sie das Lebensmittelpaket erhalten, müssen die Familien die Ausweise vorzeigen, die ihnen die UN-Flüchtlingsorganisation ausgestellt hat. Friedel nutzte auch jede Begegnung mit den Flüchtlingsfamilien.