Augsburger Allgemeine (Land West)
Weniger Schulden trotz Investitionen
Gemeinderat Obwohl einige Baumaßnahmen anstehen, kann Walkertshofen weiter Schulden abbauen
Unter Dach und Fach ist der Haushaltsplan 2017 der Gemeinde Walkertshofen, den die Gemeinderäte während der jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen haben. Bürgermeisterin Margit Jungwirth-Karl zeigte sich erfreut über die Finanzlage, da die Gemeinde trotz Investitionen ihre Schulden kontinuierlich abbaue.
Der Schuldenstand der Gemeinde beträgt zum 1. Januar 2017 904900 Euro, dies entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 792 Euro. Für das Finanzplanungsjahr 2018 musste allerdings eine Zuführung vom Vermögenshaushalt eingeplant werden. Ursache dafür sind die hohen Gewerbesteuereinnahmen der letzten beiden Jahre, die zu niedrigen Schlüsselzuweisungen und hohen Kreisumlagen für die Jahre 2017 und 2018 führen werden. Jungwirth-Karl erläuterte hierzu, dass im Prinzip von den Gewerbesteuereinnahmen lediglich ein Drittel der Gemeinde bleibe. Zu den großen Investitionen der Gemeinde zählen das neue Feuerwehrhaus, der Umbau des Raiffeisenlagerhauses, der Zuschuss zur Kirchenrenovierung sowie die Breitbandversorgung. Die Finanzierung hierfür ist neben Zuschüssen auch durch den eingeplanten Überschuss des Rechnungsjahres 2016 gesichert. Es wurde zwar eine Darlehensaufnahme eingeplant, die jedoch wahrscheinlich nicht benötigt wird. Der Verwaltungshaushalt schließt mit 1,9 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt mit 1,56 Millionen Euro ab.
Genauso einstimmig sprachen sich die Räte für die Änderung der Entwässerungssatzung und deren Beitrags- und Gebührensatzung aus. Auf Anregung des Landratsamtes wurden darin redaktionelle Änderungen zur Anpassung an die aktuelle Rechtssprechung vorgenommen. Auch der Mietvertrag zwischen der Gemeinde und dem Schuldverband für die Grundschule wurde geändert. Im Detail geht es hier um die Mietnebenkosten, die auf die nichtschulische Nutzung der Turnhalle, zum Beispiel durch den TSV Walkertshofen, entfällt. Diese Kosten übernimmt nun die Gemeinde.
Ein weiteres Thema war die Erstellung von Freiflächenphotovoltaik. Die Räte diskutierten darüber, ob im Bereich des Staudenbahngleises Freiflächenphotovoltaik angebracht werden darf. Anlass waren die Anfragen von drei Firmen. Hierzu müsste die Gemeinde den Flächennutzungsplan ändern, sofern sie dem zustimmt. Im Gemeinderat gab es Überlegungen, ob die Gemeinde selbst eine Photovoltaikanlage, zumindest auf einer Teilfläche, anbringen könne und ob dies rentabel wäre. Einige Gemeinderäte sprachen sich allerdings dagegen aus, da es ihrer Ansicht nach optisch nicht schön wäre. Wie die weitere Vorgehensweise ist, wurde im Gemeinderat noch nicht besprochen. Informiert hat die Bürgermeisterin die Räte auch über die Überlegungen im Gemeinderat in Mickhausen zur Erweiterung des Kindergartens. Da die Räumlichkeiten in der alten Schule, in der eine Gruppe untergebracht ist, von Schimmel befallen sind, müssten diese entweder saniert oder ein Anbau an das Haupthaus angebracht werden. Da auch die Kinder aus Walkertshofen den Mickhauser Kindergarten besuchen, fragte die Gemeinde an, ob Walkertshofen einen eigenen Kindergarten eröffnen möchte. Dadurch wäre dann das Platzproblem gelöst. Diesen Vorschlag lehnten die Räte schnell ab. Die andere Möglichkeit ist, dass sich die Gemeinde Walkertshofen an den Investitionskosten direkt oder über die Mietkosten beteiligt.